Vor 20 Jahren fanden die Bayerischen Meisterschaften in Altenkunstadt statt. Dabei siegte Felix Bindhammer (damals TV Hilpoltstein, später SB Versbach) das einzige Mal in seiner Karriere im Einzel.
Vor 600 Zuschauern gewann er das Finale 4:2 gegen Michael Plattner (FC Tegernheim). „Das ist ein Super-Gefühl“, gab er hinterher zum Besten. „Ich wollte eigentlich nur gute Spiele zeigen. Erst nach der Niederlage von Gabriel Stephan wusste ich, dass Chancen drin sind.“ Eben jener Plattner hatte nämlich den Titelverteidiger Stephan im Viertelfinale aus dem Wettbewerb geworfen.
Auspuff am Opel Corsa bereitet Probleme
20 Jahre später erinnert sich Bindhammer nicht nur an das rein Sportliche. „Ich bin normalerweise immer mit meinem Vater und seiner Ente auf die Turniere gefahren. 2004 war er nicht dabei, als bei meinem Opel Corsa der Auspuff Probleme bereitete. Ich wollte vom Restaurant ins Hotel fahren, als der Auspuff runterhing.“ Bei winterlichen Straßenverhältnissen versuchte er zusammen mit Alex Möst zu retten, was nicht mehr zu retten war. Um 0.30 Uhr fuhr Bindhammer dann ohne Auspuff ins Hotel. „Ich bin deshalb vollkommen übernächtigt in die Endrunde gegangen“, erinnert sich Bindhammer. „Mein Vater war erst auf 180, aber dann sehr stolz auf mich.“
Einmaliges Erlebnis, ganz oben auf dem Podest zu stehen
Im Viertelfinale hatte er Alex Yahmed („Er war kein beliebter Gegner für mich“) 4:1 bezwungen, im Halbfinale Michael Ziegler („mein Dauerrivale und Trainingspartner“) 4:2, ehe Michael Plattner auf ihn wartete, gegen den er oft verloren hatte. „Es war für mich als junger Kerl bei den Bayerischen eine Ehre, gegen ältere Spiele mich messen zu dürfen. Das war für mich einerseits ein Vergnügen, aber andererseits ging ich natürlich mit sportlichem Ehrgeiz an die Sache. Ich konnte zwar zuvor einmal am Sieg schnuppern, aber als ich vor 20 Jahren selbst gewonnen habe, war das für mich ein einmaliges Erlebnis.“ Nur 2001 war er nah dran am Triumph, verlor jedoch gegen Jürgen Hegenbarth mit 1:3. 2012/13 holte er letztmals den Doppeltitel. „Ich war der bessere Ranglistenspieler“, betont Bindhammer.
Letztes Spiel mit Duell gegen Hannes Hörmann
Nach vielen Jahren beim TV Hilpoltstein wechselte er 2016 zum SB Versbach, nachdem er schon seit 2010 als Lehrer in Würzburg arbeitet. „Ich bin einige Jahre gependelt“, betont Bindhammer, der mit seiner Frau Sandra, geborene Hemrich und früher beim RV Viktoria Wombach aktiv, zusammen drei Kinder im Alter von sieben, fünf und drei Jahren hat. Deswegen hat die Familie inzwischen Vorrang, sein bisher letztes Spiel bestritt Bindhammer am 5. März 2023 ausgerechnet gegen den TV Hilpoltstein II. „Da habe ich gegen Hannes Hörmann gespielt, den ich schon als kleinen Jungen trainiert habe. Damit hat sich für mich der Kreis geschlossen.“
Heimspiel des TSV Bad Königshofen geplant
Inzwischen spielt der 40-JährigeTennis, bei den Heimspielen der Versbacher Tischtennis-Herren, die als Vizemeister in die 3. Bundesliga aufgestiegen sind, schaut er öfters vorbei. An den Wochenenden verfolgt er die Ergebnisse des TVH, auch Olympia stand bei ihm hoch im Kurs, zumal er gegen Dang Qiu und Timo Boll schon selbst gespielt hatte. „Ich will auch mal zu einem Heimspiel des TSV Bad Königshofen“, ist Bindhammer inzwischen in die Zuschauerrolle geschlüpft. Für die zweite Mannschaft ist er zwar für den Fall gemeldet, wenn Not am Mann ist. „Ich wäre mir dafür nicht zu schade, aber will dann zuvor ein paar Mal trainieren.“
Bei den Damen gewann vor 20 Jahren Svenja Weikert (TTC Femont Röthenbach), die zum damaligen Zeitpunkt verheiratete David war, das Einzel mit 4:1 gegen ihre Vereinskollegin Angelina Gürz. Letztere verlor das Doppel mit Sandra Peter (TTC Femont Röthenbach) gegen Martina Keller/Yvonne Kaiser-Steinbrecher (TSV Schwabhausen). Zweimal stand Daniel Demleitner (TSV Gräfelfing) ganz oben. Im Doppel mit Teamkamerad Alex Yahmed und im Mixed mit Cornelia Böttcher (TSV Schwabhausen).