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Sonstiges  

Die Bayerischen Meister in den 2er-Jahren – Teil 4 (2002)

Dreifachtriumph für Svenja Weikert/Jürgen Hegenbarth inzwischen beim TTC Rugendorf aktiv

Svenja Weikert erhielt nach den mehrmaligen Titelgewinnen dem Löwenpokal, den sie als einzigen Pokal in ihrem Wohnzimmer stehen hat und den eigentlich nur männliche Titelgewinner bekamen.

Vor 20 Jahren fanden die Bayerischen Meisterschaften in Burglengenfeld statt. Dabei triumphierte die damals 20-jährige Svenja Weikert (TTC Femont Röthenbach) gleich dreifach.

Im Mixed an der Seite von Andreas Weikert (TTC Fortuna Passau) – übrigens nicht ihr Bruder - gewann sie, das Doppel spielte sie mit Katrin Meyerhöfer (Müllermilch Langweid) und im Einzel stand sie Letzterer gegenüber. „Für mich waren die Bayerischen Meisterschaften immer besonders schön. Die hatten etwas Heimisches und die Stimmung war gut“, sagt die inzwischen 41-Jährige. An die Duelle gegen Meyerhöfer erinnert sie sich. „Ich habe gerne gegen Abwehr gespielt, gegen sie waren es immer umkämpfte Spiele.“ So war es auch 2002, als der siebte Satz die Entscheidung herbeiführte. 13:11 gewann Weikert diesen und hatte zuvor schon vier Matchbälle. Von einem hochklassigen Match vor 400 Zuschauern war deshalb damals die Rede.

Inzwischen als Tante öfters gefordert

Weikert spielt seit 2015, als beim inzwischen zum TTC Wendelstein umbenannten Verein die Lichter nach 24 Jahren 2. Bundesliga ausgingen, nicht mehr Tischtennis. Zum einen aus gesundheitlichen Gründen, andererseits auch aus zeitlichen. Ihre Zwillingsschwester Jessika (die seit ihrer Heirat Schirm heißt), die 2001 mit Meyerhöfer im Doppel gewann, ist vor vier Jahren Mutter geworden, weshalb sich Tante Svenja öfters um den kleinen Neffen kümmert.

Früher war Weikert in der 2. Bundesliga aktiv, mit neun Jahren hatte sie angefangen, Tischtennis zu spielen und war im Bundesleistungszentrum in Heidelberg. „Vor allem mit Bastian Steger habe ich meine Kinder- und Jugendzeit verbracht“, erklärt Weikert (siehe auch Foto rechts). Eben jener Steger, der immer noch aktiv ist (TSV Bad Königshofen) und zuletzt bei der Tischtennis-EM aus der Nationalmannschaft verabschiedet wurde. Stichwort Tischtennis-EM: „Ich habe zwar kein Spiel gesehen, aber sie in den Nachrichten verfolgt, da ich im Urlaub war“, sagt Weikert.

Übrigens: Mit Andreas Weikert war sie 2001 im Mixed auch schon erfolgreich, im Einzel war sie von 2004 bis 2007 das Maß aller Dinge bei den Bayerischen Meisterschaften, ehe der Stern einer gewissen Sabine Winter ab 2008 aufging…

15 bayerische Titel stehen in seiner Vita

Jürgen Hegenbarth, der auch mehrmals im Doppel (1999 mit Steger) und Mixed (mit Sylvia Pranjkovic) als Sieger von der Platte ging und deshalb auf 15 bayerische Titel kommt (der letzte 2011 im Doppel), gewann das Einzel gegen Andreas Ball (17) mit 4:0. „Ich hatte vor ihm Respekt gehabt, weil er damals ein aufstrebender Jugendlicher war. Aber dann ging es ratzfatz“, kommentiert er heute den schnörkellosen Sieg. Der 54-Jährige spielte früher unter anderem für Steiner-Optik bzw. FC Bayreuth und später beim TTC Fortuna Passau. 1987 holte er den ersten Bayerischen Meistertitel im Einzel – zugleich für ihn der schönste. „Ich spielte in Bayreuth im ersten Jahr in der zweiten Mannschaft, war an Nummer sieben gesetzt und habe gegen alle vorderen gewonnen.“

Mit Pranjkovic habe er viel miteinander trainiert, weil beide aus dem gleichen Landkreis kamen. „Das sind schöne Erinnerungen, wenn man mit einer Freundin Titel geholt hat“, denkt Hegenbarth gerne an diese Zeit zurück. Stegers Vater haben den jungen Bastian damals nach Bayreuth gefahren, um mit Hegenbarth zu trainieren. Auch durfte das Talent dort übernachten. „Wir können doch auch Doppel spielen, warum nicht“, dachte sich Hegenbarth, der 2010 den Hermann-Haagen-Gedächtnispreis erhalten hatte.

2011 hatte er seine Karriere für beendet erklärt, beim TTC Creusen war er zwar noch einige Jahre gemeldet. Es fehlte ihm jedoch ein Trainingspartner auf gleichem Niveau. Doch nun startet er in der Verbandsliga beim TTC Rugendorf ein Comeback. „Ich kenne Klaus Bodenschlägel ganz gut“, juckt es Hegenbarth wieder in den Fingern. Möglicherweise auch durch die Tischtennis-EM, bei der er Dang Qius Weg ins Finale genau mitverfolgt hat. „Ich bin begeistert, wie er spielt. Qiu hat verdient den Titel geholt“, so Hegenbarth, der gegen dessen Vater schon gespielt hat. „Der hat mich ordentlich versohlt“, erinnert er sich.

Der Balleimer-Deckel in der Schwarzachhalle in Röthenbach wurde als Kopfbedeckung zweckentfremdet. "Meine Zwillingsschwester und ich haben gerne mal herumgealbert", sagt Weikert (rechts). "Wir haben das damals gar nicht gemerkt, dass wir fotografiert wurden."
Lang ist's her: Svenja Weikert (rechts), links neben ihr Bastian Steger (mit den weißen Socken und Schuhen). Foto: privat
Jürgen Hegenbarth hat auch in 2022 gut lachen angesichts von 15 Bayerischen Meistertiteln. Foto: privat
So wurde vor 20 Jahren über Weikerts Husarenstück berichtet.

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