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Die bayerischen Meister in den 3er-Jahren – Teil 4 (2003)

Gabriel Stephan bei der Premiere gleich erfolgreich/Dreifachsieg für Christina Fischer

Mit 6:0-Punkten und einer 6:0-Einzelbilanz ist Gabriel Stephan in die neue Saison gestartet. Foto: Facebook SpVgg G-S

Vor 20 Jahren wurden die Bayerischen Meisterschaften in Altenkunstadt ausgetragen und im Herren-Einzel stand ein Spieler ganz oben auf dem Treppchen, der zuvor in Württemberg unterwegs war und seit über zehn Jahren auch wieder im Schwabenland spielt. Die Rede ist von Gabriel Stephan, der erst 2002/03 zum Zweitligisten Würzburger Hofbräu 96 gestoßen war.

Nachdem er im Halbfinale „im vielleicht schönsten und umkämpftesten Spiel“ Titelverteidiger Jürgen Hegenbarth (TTC Fortuna Passau) ausgeschalten hatte, wartete im Endspiel Gerd Richter (FC Tegernheim) auf ihn. Richter führte 2:1 nach Sätzen, als Stephan, der gute Rückhand-Bälle spielte, mit einem 12:10 das Pendel in seine Richtung ausschlagen sah. Den fünften und sechsten Satz holte er sich mit 11:6 und 11:7 - Endstand 4:2. „In Württemberg habe ich es mehrmals versucht, Landesmeister zu werden. In Bayern hat es gleich beim ersten Mal geklappt“, wurde er zitiert. „Gabriel Stephan ist für uns eine große Bereicherung“, meinte der damalige (und bereits verstorbene) BTTV-Präsident Claus Wagner. Richter blieb als Trost Platz eins im Doppel an der Seite von Andreas Weikert, zwei Jahre später holte er sich den Einzeltitel.

In einem halben Jahr gute Fortschritte gemacht

„Ich bin im Sommer davor nach dem Abitur nach Würzburg gewechselt“, erinnert sich Stephan, dass er zusammen mit Felix Bindhammer der Sportfördergruppe angehörte und mit ihm bei der Bundeswehr in Tauberbischofsheim war. „In diesem halben Jahr bin ich schnell vorangekommen und habe mich von einem durchschnittlichen zu einem guten Zweitliga-Spieler entwickelt“, sagt Stephan. Bei den Bayerischen Meisterschaften habe er sich etwas ausgerechnet, auch wenn Hegenbarth der große Favorit war. „Gegen ihn im Halbfinale war es ein richtig gutes Spiel mit hochklassigen Ballwechseln“, weiß Stephan, der das Tischtennis spielen beim TSV Sontheim erlernt hat und dann zur TSG Heilbronn gewechselt ist.

Gegen Hegenbarth und Finalgegner Gerd Richter habe er bei süddeutschen Ranglistenturnier öfter gegeneinander gespielt. „Nach dem Endspielsieg in Altenkunstadt war ich super-happy. In Baden-Württemberg hatte ich ein paar Mal vergeblich versucht, einen Titel zu gewinnen. Deswegen war dieser ein besonderer, auch weil es der erste große Titel im Einzel damals für mich war.“ Erst vor kurzem hatte er den Silbernen Teller von damals in den Händen, der ihn an diesen Triumph erinnert.

Mit 31:2-Bilanz in die Oberliga aufgestiegen

In Würzburg blieb er aber nur eine Saison, um beim TSV Gräfelfing anzuheuern. Mit dem Verein vor den Toren Münchens stieg er in die erste Liga auf und hielt ihm bis 2011 die Treue, als dieser sich freiwillig von der DTTL in die Bayernliga zurückzog.  Er wurde Vater (seine zwei Kinder sind elf und neun Jahre alt), weswegen es sich für ihn damals richtig anfühlte, die Familie mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Seitdem ist er für die SpVgg Gröningen-Satteldorf aktiv. Mit einem Q-TTR von 2224 spielt er an Position eins als Aufsteiger in der Oberliga Baden-Württemberg, nachdem mit einer 31:2-Einzelbilanz maßgeblichen Anteil an der Meisterschaft mit nur einem Minuspunkt hatte.

Weil er bei einer Tischtennisfirma (Victas) arbeitet, ist er stark in der Szene verwurzelt. „Bei der EM 2022 in München habe ich ein paar alte Gräfelfinger gesehen.“ Zu seinen damaligen Mitspieler hat er noch intensiven Kontakt, sogar gemeinsame Urlaube prägen diese enge Freundschaft über Jahre. „Das war eine Wahnsinnszeit“, will er nichts missen. Die Gegenwart heißt nun Oberliga. „Das Team besteht aus drei Jungen und mir. Ich versuche, weiterhin ordentlich zu spielen“, hofft er, dass der Rücken nicht allzu oft zwickt.

Christina Fischer im Einzel eine Klasse für sich

Bei den Damen war Christina Fischer (TTC Femont Röthenbach) gleich dreimal erfolgreich, die im Einzel-Endspiel ihre Leistungsstärke demonstrierte und Katrin Meyerhöfer (Müllermilch Langweid) mit 4:0 schlug. Ihr variables Angriffsspiel wurde im Bericht erwähnt. Beide bildeten das Doppel, dabei eliminierten sie die ungesetzten Susanne Herrler/Andrea Scharnagl (beide TV Altdorf) mit 3:0. Im Mixed mit Hegenbarth verlor Fischer (siehe unten ausführlicher Artikel vom Mai 2021) den zweiten Satz gegen Martina Erhardsberger/Stefan Plattner (TSV Schwabhausen/FC Tegernheim), am Ende stand es aber 3:1. Fischer, der das Triple auch schon 1997 gelungen war, wechselte danach wieder zurück nach Berlin und spielte später noch für Kroppach und erneut Langweid.

Am kommenden Sonntag kommt es für Stephan (Foto von 2010 im Dress vom TSV Gräfelfing) zum Duell mit Tabellenführer SV Plüderhausen. Foto: privat
"Er kam, sah und siegte" wurde damals getitelt.
Christina Fischer feierte eine Dreifacherfolg.

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