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Die bayerischen Meister in den 3er-Jahren – Teil 3 (1993)

1200 Zuschauer in Weißenburg/Als Hauptpreis gab es ein Mountainbike

Der größte Kämpfer der Weißenburger Titelkämpfe.

Nach der kurzfristigen verletzungsbedingten Absage von Vorjahressieger Cornel Borsos (Sprunggelenk)war bei den Bayerischen Meisterschaften vor 30 Jahren in Weißenburg der Weg frei für Ralf Schreiner (TSV Milbertshofen, ab 1993/94 TTC Weinheim), Vater von Florian (FC Bayern München) und Franziska (TSV Langstadt). Zuvor war der heute 54-Jährige dreimal Dritter geworden.

Allerdings hing der Triumph von Schreiner, der in den ersten vier Runden bis zum Halbfinale keinen Satz abgegeben hatte, am seidenen Faden, denn im Halbfinale gegen Gerd Richter lag er 0:2 nach Sätzen und im Endspiel gegen die Nummer eins der Setzliste, Helmut Grob (Post SV Augsburg), 0:1 und 1:2 nach Sätzen schon zurück. „Das waren schon heiße Comebacks“, erzählt Schreiner, der auch unter anderem noch in Hösbach, Fürstenfeldbruck und Eschau aktiv war. „Aber man darf nie aufstecken und braucht Glück, um zurückzukommen.“ Waren es gegen Richter immer knappe Spiele, so war Grob leicht favorisiert. „Am Ende habe meinen Spielstil umgestellt, womit er nicht gerechnet hat. Ich habe recht viel kurze Bälle gespielt.“ Die Zuschauer pushten ihn zum Sieg. „Die Halle war voll. Das war die Hochzeit des Tischtennis, es herrschte Aufbruchstimmung.“ Diesen Triumph vergisst Schreiner nie, zumal er ein Foto besitzt. „Das hat einen Ehrenplatz im Keller.“

Vor 30 Jahren auch geheiratet

Für Schreiner, der aktuell eine Spielberechtigung bei der DJK Kleinwallstadt (von der Bezirksoberliga in die Landesliga aufgestiegen) und für die Senioren beim TSV Gräfelfing (dort im April 2019 zuletzt aktiv war) hat, war das Jahr nicht nur sportlich ein besonderes Jahr, sondern auch privat. Denn 1993 heiratete er Yunli Qiao, die damals Spielertrainerin beim Bundesligisten Rot-Weiß Klettham-Erding war. „Am 24. April in Wörth am Main“, ergänzt Schreiner, der seine Frau beim Training in der Milbertshofener Halle kennengelernt hatte.

Bei Damen holte sich Sylvia Specht (inzwischen Pranjkovic/SV Casino Kleinwalsertal) zwei Titel, konnte dieses Ergebnis aber ein Jahr später noch toppen, indem sie alle drei Konkurrenzen gewann (ihre Tochter Naomi sollte das Triple in diesem Jahr wiederholen). In drei Endspielen stand wiederum 1993 die heutige Verbandsfachwartin Einzelsport Sandra Peter (damals FC Langweid, heute Trainerin des TuS Fürstenfeldbruck), doch nur im Doppel mit Specht stand sie ganz oben auf dem Treppchen. Das Duo besiegte Andreas Hillgärtner/Tanja Feldmüller (TSV Röthenbach) locker in zwei Sätzen. Das Einzelfinale war das Duell zwischen Specht, die im ganzen Turnier keinen einzige Satz abgab und im Semifinale Vorjahressiegerin Stefanie UIlmann eliminiert hatte, und Peter, die genauso wie im Mixed mit Jörg Budzisz (FC Bayreuth) gegen Richter/Christina Fischer (FC Langweid) im Mixed das Nachsehen hatte.

Fischer war die große Favoritin

Übrigens galt Nationalspielerin Fischer als große Favoritin, sie schied aber im Einzel bereits in der ersten Runde aus, weil ihr die Reisestrapazen offenbar noch in den Knochen steckten. Sie war erst zwei Tage vorher von einem dreiwöchigen Trainingslager in China zurückgekehrt.

Der TV Weißenburg um Abteilungsleiter Claus Wagner (der spätere BTTV-Präsident) als Ausrichter konnte 1200 Zuschauer begrüßen und hatte mehrere Sachpreise für die Teilnehmer in petto. Neben einem 21-Gang-Mountainbike gab es auch ein Mobiltelefon. Letzteres war etwas Besonderes, denn, erst ein halbes Jahr vorher hatten D1 (Telekom) und D2 (Mannesmann, heute Vodafone) den Betrieb aufgenommen. „Ich habe das Mountainbike bekommen und habe mit Yunli eine Ehrenrunde gedreht“, erinnert sich Schreiner, der auch bei internationalen Turnieren von Franziska dabei ist und Spiele von Florian in der Nähe zu Hessen (z.B. SB Versbach) besucht hat.

Ein rappelvolle Halle bei den bayerischen Titelkämpfen - heutzutage undenkbar.
Auch über die Heirat des Tischtennis-Paares wurde damals berichtet.
Mit Pokal und Mountainbike. Fotos: privat
Autogrammjäger in der Pause.
Bei der Siegerehrung.
Zahlreiche Trophäen und Fotos schmücken den Hobbyraum im Hause Schreiner.
Platz für alle Pokale und Bierkrüge.
Das Ehepaar Schreiner ist viel in den Bergen unterwegs.

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