Zum Inhalt springen

Neues aus den Vereinen  

Wetten, dass Claudia Rehr mitspielt??

German Open von Ping Pong Parkinson in Düsseldorf/Frank Elstner sorgt für Promi-Faktor

Claudia Rehr vor den German Open angespannt. Foto: privat

Erstmals finden vom 18. bis 21. Mai die German Open von Ping Pong Parkinson in Düsseldorf und damit in der Spielstätte (Deutsches Tischtennis-Zentrum und ARAG Center Court) der heimischen Borussia statt. Deshalb fungieren Ping Pong Parkinson Deutschland e.V. und Borussia Düsseldorf als gemeinsamer Veranstalter. Als besonderer Gast hat sich diesmal der ehemalige „Wetten, dass..??“-Moderator Frank Elstner (mit Comedian Markus Maria Profitlich wird ein zweiter Promi am Start sein), selbst seit einigen Jahren an Parkinson erkrankt, angekündigt, der auch mitspielen wird und nicht Letzter werden will.

Was bei Claudia Rehr, Stützpunktleiter am PPP-Standort Dietersheim, im Vorfeld für erhöhten Puls sorgt. „Ob ich mich da überhaupt konzentrieren kann, wenn er am Nebentisch spielen sollte“, fragt sich die 36-Jährige. „Es ist echt schade, dass ich nicht gegen ihn spielen kann, außer vielleicht im Mixed.“ 

Definitive Diagnose dauert eine halbe Ewigkeit

Rehr ging vor drei Jahren zu einem Physiotherapeuten, weil ihre Hand zitterte. Dieser verwies sie an einen Neurologen, der bereits den Verdacht hatte, dass es sich hierbei um Parkinson handeln könnte. „An der Uniklink wurden dann zwei Jahre Tests ohne Ende durchgeführt, bis die definitive Diagnose feststand“, blickt Rehr zurück. „Ich hatte viel Zeit, mich darauf einstellen. Deswegen kann für mich nicht in Frage, den Kopf in den Sand zu stecken.“ Gesagt, getan, sie meldet sich bei verschiedenen Parkinson-Gruppen auf Facebook an. „Das hat mich alles sehr heruntergezogen, weil die Mitglieder nur negativ über die Krankheit gesprochen haben.“ Deshalb gründete im Juli 2022 eine eigene private Facebook-Gruppe – Happy Parki’s (aktuell 42 Mitglieder). „Wir geben uns gegenseitig Tipps und bauen uns auf“, zieht sie ein positives Fazit.

Zuerst am Stützpunkt Schwabach gespielt

Gleichzeitig recherchierte sie viel über Parkinson und stieß auf Ping Pong Parkinson und den Stützpunkt in Schwabach. Zudem stellte sie den Kontakt zum bayerischen Landesleiter Sven Trautner her. „Ich war total fasziniert, weil ich nicht gedacht habe, dass die Parkinson-Leute so gut Tischtennis spielen können. Auch der Zusammenhalt hat mir gefallen. Zweimal die Woche eine Stunde nach Schwabach zu fahren, war mir aber zu weit“, so Rehr, die mit Christian Putz, Abteilungsleiter des SC Dietersheim, Kontakt aufnahm. Dieser stand einem Stützpunkt positiv gegenüber, als dann ein Leiter gesucht wurde, sagte Rehr zu. „Ich wurde da ins kalte Wasser geschmissen.“ Doch sie lernte schwimmen…Pardon: Tischtennis spielen. „Obwohl ich noch kein Jahr spiele, werde ich immer beweglicher und kann man besser konzentrieren“, freut sich Rehr, die davor mal mit mäßigem Erfolg mit ihrem Mann gespielt hatte.

Auch Freundschaften haben sich ergeben

Ende vergangenen Jahres nahm sie an der Vereinsmeisterschaft teil, vor einem Monat bei ersten STADA-Cup in Bayern. Dort, wo sie erstmals im Rahmen von Ping Pong Parkinson zum Schläger griff: in Schwabach. Rehr bereitet das Tischtennis spielen hat viel Spaß, inzwischen haben sich auch Freundschaften ergeben. Zu Anke Leidenberger (39), die ebenfalls an Parkinson erkrankt ist. „Zusammen mit Ankes Schwester fahre ich am Mittwoch nach Düsseldorf. Wir sind total gespannt auf die German Open und die Halle. Es soll dort ein spezieller Boden verlegt sein, der mitschwingt“, hat sich Rehr schlau gemacht. „200 Teilnehmer, das ist der absolute Wahnsinn“, gerät sie ins Schwärmen.

Einer der 200 wird, wie erwähnt, Frank Elstner sein. Er wird für Medienrummel sorgen und damit den Verein einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. „Wichtig ist, dass Parkinson bekannter wird“, betont Rehr, die sich mit den Einschränkungen (z.B. fährt sie kein Auto) inzwischen arrangiert hat. Ein Beispiel ihrer positiven Denkweise gefällig? „Frauen in meinem Alter erkranken eher an Multiple Sklerose. Ich bin froh, dass ich „nur“ Parkinson habe.“

Der Coutdown läuft...

Ach ja, in der Happy Parki’s-Gruppe gibt es einen Countdown, die Tage bis zu den German Open werden heruntergezählt. Inzwischen steht der Zähler bei noch zwei Tagen. Dann geht es (endlich) los. Mit Claudia Rehr, mit Frank Elstner, mit Markus Maria Profitlich – der absolute Wahnsinn!

Bericht in der Fränkischen Landeszeitung über den Stützpunkt Dietersheim.

Ähnliche Nachrichten

Aktuelle Beiträge

Personal/Hintergrund

Trauer um Ehrenschiedsrichter Gerhard Maurer

Die bayerische Schiedsrichtervereinigung trauert um ihren Sportkameraden Gerhard Maurer, der am  1. Juni 2023 im Alter von 72 Jahren verstorben ist.Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und seinen Kindern.Nach 50-Jähriger freiwilliger…

Schiedsrichter-Ausbildung 2021: Jetzt anmelden!

Im Schiedsrichterwesen ist es wie im Tischtennis selbst: Nachwuchs ist gerne willkommen. Die Gelegenheit für Interessierte ist trotz der Coronabedingten Einschränkungen besonders günstig. Die Ausbildung zum Verbandsschiedsrichter wird überwiegend…