Vergangene Woche spielten die Parkinson-Sportler ihre Weltmeister im österreichischen Wels aus. Dabei waren über 20 bayerischen Teilnehmende am Start.
Anke Leidenberger vom Stützpunkt Dietersheim holte sich in der Wertungsklasse 2 im Einzel und Doppel jeweils Bronze. Weil ihre Mitspielerin Claudia Rehr krankheitsbedingt nicht antreten konnte, musste das Duo das Doppel-Halbfinale gegen die beiden Lokalmatadorinnen Negin Schaller/Claudia Hellinger kampflos „herschenken". Zuvor hatten die beiden Happy-Parkis (der Name einer Facebook-Gruppe) im Viertelfinale gegen Manuela Kania (Thannhausen)/Jan Rose (USA) in drei Sätzen triumphiert.
Im Einzel fand Leidenberger in Noriko Ishirhara in drei Sätzen ihre Meisterin. Einen Tag zuvor hatte sie sich gegen die Japanerin schon in der Hauptrundengruppe geschlagen geben müssen, gewann dabei allerdings den zweiten Satz 11:5. Der späteren Weltmeisterin Mayumi Kanie stand sie im ersten Spiel der Hauptrunde gegenüber und lag 1:0 und 2:1 nach Sätzen bereits vorne. Doch am Ende hatte ihre Gegnerin den längeren Atem. „Ishirhara spielte einfach zu clever für mich. Sie kannte mich aus der Vorrunde und wusste, wie sie gegen mich spielen musste", resümierte Leidenberger. „Natürlich ist es sehr schade, dass Claudia und ich das Halbfinale nicht spielen konnten. Die Gesundheit geht aber immer vor. Wir haben nicht Silber oder Gold ohne Kampf verloren, sondern wir haben gemeinsam Bronze gewonnen", stellt Leidenberger klar.
Vor dem ersten Spiel „irre aufgeregt" gewesen
Andrea Müllner (Wunsiedel) vom Stützpunkt Thurnau freute sich im Mixed mit Andreas Koch ebenfalls über den dritten Platz. Im Halbfinale gegen Adam Pietrzyk (Polen) und Hiromi Ando (Japan) verloren sie 0:3, konnte aber den ersten und dritten Satz mit 8:11 ausgeglichen gestalten. „Vor meinem ersten Einzel war ich irre aufgeregt, ich habe ja im Frühjahr erst mit Tischtennis angefangen, aber viel trainiert. Mit meinem Mixed Partner habe ich von Anfang an gut harmoniert. Ich konnte es kaum glauben, dass wir Dritter geworden sind und habe erstmal geheult. Mein Trainer Winfried Götz hat mich online minutiös betreut, aufgebaut und getröstet." Müllner war von der Atmosphäre begeistert. „Erst wird gegeneinander gekämpft und dann umarmt und zusammen gelacht. Die Organisation der Veranstaltung durch die Österreicher war wirklich hervorragend und es wurde an alles gedacht. Ich bin deshalb richtig begeistert abgereist und freue mich auf das nächste Turnier."
Für den bayerischen Landesleiter Sven Trautner (Stützpunkt Schwabach) war die WM ein hartes Brot. Im Doppel und Mixed musste er sich mit der Trostrunde begnügen, im Einzel ereilte ihm nach der Hauptrunde das Aus.
Tragisch: Antonio Perrone (84), ältester Teilnehmer aus Italien, ist in der Nacht zum Freitag im Hotel verstorben, wenige Stunden zuvor hatte er aus gesundheitlichen Gründen an der Einzel-Trostrunde nicht teilgenommen. Deswegen wurde am Freitag eine Schweigeminute eingelegt.