Seit dem vergangenen Verbandstag Anfang Juli zeichnet sich Florian Wäsch (Gnodstadt) als Vizepräsident Vereinsservice und damit Nachfolger von Christine Zenz für die Mitgliedergewinnung verantwortlich. In Personalunion ist er weiterhin Bezirksvorsitzender (seit Juni 2018) für Unterfranken-Süd. Zuvor war er sieben Jahre als Kreis- und später Bezirksfachwart für den Vereinsservice in Kitzingen und danach in Unterfranken-Süd zuständig.
Was unterstreicht, dass für ihn der Vereinsservice schon seit vielen Jahren eine Herzensangelegenheit ist. Sein Blick richtet sich dabei in die Zukunft. Er kandidierte für den Posten, um die Weichen für einen hauptamtlichen Mitarbeiter für diesem Bereich zu stellen. „Das Ziel ist die Professionalisierung, ich will das in die richtigen Bahnen lenken“, beton der 37-Jährige.
Kommunikation ist ihm sehr wichtig
Um zu erfahren, welche Probleme die Vereine bei der Mitgliedergewinnung und -erhaltung haben, ist ihm wichtig, möglichst viele Informationen zu erhalten. „Ich will mit allen Vertretern des Vereinsservice, Schul- und Breitensports viel im Austausch stehen und will Themen diskutieren“, ist für Wäsch Kommunikation wichtig. Und auch der Blick ins Detail. „Wir brauchen individuellere Ansätze pro Bezirk und Verein. Man kann nicht alle in einen Topf werfen.“ Als Vorlage dient sein HanTTbuch, das bereits mehrmals aktualisiert wurde. „Die fünfte Auflage sollte dann die Zeit nach Corona beinhalten“, denkt Wäsch voraus. 2012 sei das Erstlingswerk erschienen, weil ihm damals keiner richtig beantworten konnte, was Vereinsservice in der Praxis eigentlich bedeutet.
So kann er sich als Angebot für die Vereine vorstellen, dass der Verband Werbematerial zur Verfügung stellt. Damit ein Turnierorganisator entlastet wird. „Wir brauchen den Kümmerer im Verein, der etwas bewegen will. Ihn oder sie wollen wir bestmöglich unterstützen und an die Hand nehmen“, sagt Wäsch, der seinen Bereich als „die Marketingabteilung des Tischtennissports“ sieht. Seine Stärke sei das unternehmerische Denken. „Überhaupt aktiv sein, bringt den Erfolg. Egal was man anpackt“, ist er sich sicher – und ergänzt: „Man muss nachhaltig denken.“ Sprich: Von potenziellen Interessenten müssen die Kontaktdaten abgefragt und nach einem Event nachgefasst werden.
In der Zeiteinteilung flexibel
Die Doppelrolle nimmt natürlich viel Zeit in Anspruch, aber dank gutem Zeitmanagement sieht er keine Überbeanspruchung. „Ich bin zeitlich sehr gut ausgelastet und habe wenig Freizeit“, räumt der IT-Leiter und Prokurist eines Versicherungsmaklers ein. „Wären mehr Vor-Ort-Termine erforderlich, würde es schwierig werden. Aber so bin ich in der Zeiteinteilung flexibel“, sagt Wäsch, der dann auch schon mal nachts noch vor dem Computer sitzt. Er will die Übergangsphase mit dem hauptamtlichen Mitarbeiter begleiten, sich dann aber Stück für Stück zurückziehen und wieder voll und ganz auf den Bezirksvorsitz konzentrieren.
Selbst spielte der 37-Jährige viele Jahre für den TV Ochsenfurt, zum Jahreswechsel 2014 heuerte er bei der TSG Sommerhausen an. Zwar ist er in der kommenden Saison für die dritte Mannschaft in der Bezirksklasse D gemeldet, zum Schläger greifen wird er jedoch nicht. „Was darunter leidet, ist das Spielen – dazu komme ich nicht mehr“, bedauert Wäsch. Seine beste Zeit habe er in der Jugend gehabt, als er mehrfach Vereinsmeister wurde. Bei den Herren hatte er nie mehr als 1200 Q-TTR-Punkte.
Handwerker-Preis gewonnen
Bleibt neben dem Beruf, den beiden Ämtern und der Familie – Wäsch hat eine zwölfjährige Tochter – noch Zeit fürs Hobbys? Ja, das Heimwerken. Neben einem Pool, für den er einen Preis bei einem von der Zeitschrift „Selbst ist der Mann“ organisierten Wettbewerb eingeheimst hat, errichtete er auch schon einen Gehege für die Meerschweinchen.
Nun aber baut er die neuen Strukturen beim BTTV auf. Im Vereinsservice. Seiner Herzensangelegenheit.