Stefan Herold feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum als Verbandsfachwart Breitensport im BTTV. Mit gerade einmal 23 Jahren begann sein ehrenamtliches Engagement im Vorstand Vereinsservice. Auf den „Mr. Tischtennis“ der TSG Thannhausen wurde der BTTV insbesondere durch seine erfolgreiche Arbeit im Verein aufmerksam. Teil 4 unserer Serie „Gestatten, …!", in der wir in losen Abständen Persönlichkeiten vorstellen, ohne die und deren Tun Sportvereine und -verbände wie der BTTV ziemlich „aufgeschmissen“ wären: Engagierte im Ehrenamt.
Gunther Czepera gilt im Verband als heimlicher Chef-Rekrutierer. Sobald eine Person für eine Position im Verband interessant sein könnte, dann schlägt die Stunde des BTTV-Vizepräsidenten, der denjenigen oder diejenige „bearbeitet“, für einen Posten zu kandidieren. So war es auch bei Stefan Herold. Der Abteilungsleiter der TSG Thannhausen und seine Mitstreiter holten sich zwischen 2009 und 2017 acht- von möglichen neunmal die Trophäe „Der aktive Verein“ beim Verbandstag ab. Bei der 2017 um letzten Mal vergebenen Auszeichnung wurden Vereine prämiert, die sich stark im Breitensport engagieren. Der TSG Thannhausen rückte durch die beeindruckende Titelsammlung verstärkt in das Blickfeld. Und zugleich passte der TSG-Abteilungsleiter Herold hervorragend in das Profil eines Verbandsfachwartes Breitensport. „Wir sind uns auf den Verbandstagen häufiger über den Weg gelaufen, und irgendwann hat mich Gunther kontaktiert und gefragt, ob ich das Amt übernehmen möchte“, erzählt Stefan Herold. Seither kümmert sich der bald 33-Jährige im Vorstand Vereinsservice des BTTV um Themen, die den Breitensport und die Sportentwicklung betreffen und um die Frage, wie Vereine Mitglieder/Nachwuchs gewinnen und langfristig binden können. „Die aktuelle Situation ist natürlich schwierig. Im Moment geht es unter anderem darum, wie es in der Pandemie mit den mini-Meisterschaften weitergeht“, so Herold, der im 6000-Einwohner-Örtchen Thannhausen schon Ortsentscheide der beliebten Breitensportaktion mit über 400 Teilnehmenden ausgerichtet hat. „Ich bin froh, dass wir im Vorstand Vereinsservice ein gutes Team haben, dass zum Beispiel Tim Lauer die mini-Meisterschaften als Thema übernommen hat und auch das BTTV-Juniorteam an eigenen Ideen arbeitet“, sagt Stefan Herold.
Familienvater, Unternehmer, Sportler, Funktionär, Politiker, Ausbilder
Ein wenig zeitliche Entlastung kommt ihm derzeit sicher nicht unrecht. Der studierte Sportwissenschaftler und Vater von zwei jungen Söhnen ist nicht nur Abteilungsleiter des Damen-Regionalligisten TSG Thannhausen, sondern sitzt auch für die SPD im Stadtrat, ist im Lehrteam des BTTV tätig und im Hauptberuf seit acht Jahren Leiter der örtlichen Einrichtung „QuiKS“ (Qualität in Kindersport und Schule) mit sieben Mitarbeitern und einem Bundesfreiwilligen. QuiKS bietet ein vielfältiges spiel-, sport-, und bewegungsorientiertes Angebot, organisiert Schulkooperationen, diverse AGs (von Flöten über Schwimmen bis zum Klettern und mehr) und Mittagsbetreuung für Kinder bzw. Schüler/innen. Während der Pandemie fand vieles online statt, mittlerweile sind einige Kurse draußen wieder möglich. So unterschiedlich das Sport-Angebot bei QuiKS ist, so unterschiedlich ist auch das Sport-Interesse bei Stefan Herold ausgeprägt. Angefangen mit dem Fußball kam der über die Tischtennis-verrückte Familie zum Sport mit dem kleinen weißen Ball, anfangs aber nur nebenher. Als die Nachwuchsarbeit in Thannhausen im Jahr 2006 regelrecht tot und keine Besserung in Sicht war, fängt Herold als Jugendleiter an, bildet sich weiter (C- und B-Lizenz), lernt von Trainern wie Munir Jassem und heute auch Miklos Szalaba, der heute als Trainer des Damen-Regionalligisten fungiert. Später wird er Abteilungsleiter, die Damen schaffen es mit Eigengewächs Luna Brüller in die vierte Liga, die Herren etablieren sich in der Verbandsliga. „Wir sind eine kleine Gemeinde und wollen vor allem eine gewisse Nachhaltigkeit erreichen und uns langfristig etablieren. Da spielt die jeweilige Liga auch nicht die oberste Rolle“, betont Herold.
Wird Stefan Herold zum Ninja Warrior?
Wenn es seine knapp bemessene Zeit zulässt, dann wird Stefan Herold selbst sportlich aktiv. hat aber durchaus noch ein Ziel: Er möchte ein „Ninja Warrior“ werden und an der spektakulären RTL-Show teilnehmen. Darauf trainiert Herold hin, in seiner Garage hat er sich eine „Himmelsleiter“ gebaut, die er mithilfe der Muskelkraft überwindet. Für die kommende Ninja-Warrior-Staffel hat er sich via Video beworben, die Castings fielen Corona zum Opfer. Seine Chancen auf eine Show-Teilnahme stünden im Falle der Castings besser. „Dieses Jahr bräuchte ich schon ein Quäntchen Glück“, sagt Herold. Wenn er es mal in die Show schafft, dann dürfte ihm eine breite Unterstützung gewiss sein – in Thannhausen und im gesamten BTTV-Land.