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Bavarian TT-Race  

Premiere in Ruhpolding

Quintett qualifiziert sich über TTR-Faktorrangliste für das Finale des Bavarian TT-Race und ist erstmals im Chiemgau am Start

Maximilian Ochsenkühn peilt die Top 3 an. Fotos: privat

Sieben der 16 Teilnehmenden am Finalturnier des Bavarian TT-Race (Samstag, 15 Uhr) sind in Ruhpolding erstmals am Start. Neben Favorit Yannick Wolff (1. FC Bayreuth) und Johanna Dietrich (DJK SB Regensburg), beste Dame der Punkterangliste, auch ein Quartett, das sich das Ticket für das Finale über die TTR-Faktorrangliste angelte.

Beispielsweise Maximilian Ochsenkühn, der Abteilungsleiter bei der DJK Germania Neumarkt, gleichzeitig auch als Schiedsrichter tätig ist und schon seit einigen Jahren an Races teilnimmt. „Ich spiele gerne, weil ich es als gutes Training sehe und immer wieder nette Leute kennenlerne. Über die Zeit entstanden auch Freundschaften und wir konnten auch einige Spieler als neue Trainingsgäste gewinnen.“ Der 32-Jährige, der nur drei Minuten von der Halle entfernt wohnt, führt selbst Races durch und spielt dabei immer selbst mit.

In Breitenbrunn hat er Ende Oktober viermal mitgespielt und sich dafür extra Zeit genommen. Der Grund ist nachvollziehbar. „Ich wollte nicht mehr aus den Top 5 rausrutschen, nachdem ich die Tage davor eine bittere Niederlage gegen Stefan Albarez einstecken musste.“ Dabei hat er in Breitenbrunn zwei Turniere an einem Tag gleich mit einer Radtour dahin verbunden.

Ochsenkühns Freundin schaut ihm zum allersten Mal zu

Positiv seien ein paar überraschende Siege gewesen. Gegen Wolff gab es ein klares 3:0 für ihn im einzigen Spiel gegeneinander. Auch Mathias Ullrich und Anna Ledwoch hat er geschlagen. „Besonders gefreut hat mich mein erster Sieg gegen meinen Angstgegner Bob Schreiner vom TSV Steinhöring. Da habe ich extra darauf hintrainiert und gezielt Spielzüge im Vorfeld einstudiert, um ihn endlich mal zu packen.“

Aufgrund des drittbesten TTR-Werts unter allen Teilnehmern strebt er eine Platzierung unter den Top 3 an. „Zuletzt war ich gar nicht im Training, weil ich beruflich eingespannt war. Aber ich habe alle Spieler schon geschlagen und kann das an einem guten Tag ja vielleicht wiederholen. Des Weiteren freut es mich besonders, dass meine Freundin mich zum ersten Mal Tischtennis spielen sieht.“

Ergebnis ist eher zweitrangig, solange bis zum Ende gekämpft wird

Neu in der Race-Szene ist Dominik Ludwig. „Ich spiele dieses Jahr zum ersten Mal mit. Für mich gab den Ausschlag, dass wir beim TV Etwashausen seit September auch Races durchführen. Für die ersten Turniere habe ich mich angemeldet, um Erfahrungen zu sammeln.“ Eine Stunde Anreise mit Auto oder Zug war für ihn das Kriterium. „Wenn ich Turniere am Wochenende gespielt habe, habe ich immer nach Doppelturnieren geschaut“, so Ludwig.

Für ihn sind Races Training unter Wettkampfbedingungen. Siege sind dabei das Salz in der Suppe. „Bei einem Race in Schwabach habe ich zum ersten Mal einen 1500er in drei Sätzen bezwungen und auch gegen einen 1800er einen Satz gewonnen.“ Am Samstag will er für eine Überraschung sorgen, sich aber nicht unter Druck setzen. „Ich will meine beste Leistung zeigen, das Ergebnis ist für mich eher zweitrangig, wenn ich bei jedem Spiel bis zum Ende gekämpft habe.“

Beim "bösen Yannick Wolf(f)" für einen schweren Magen sorgen

Wie Ludwig ist auch Andreas Hennig (TSV Maccabi München) ein Newcomer, der Gefallen am Format gefunden hat. „Man muss sich alle 30 Minuten auf einen neuen Gegner einstellen, ihn lesen und sein Spiel darauf einstellen, um erfolgreich zu sein. Insbesondere braucht es eine erfolgversprechende Spielweise gegen Spieler, die wesentlich besser sind als ich“, beschreib Hennig die Herausforderung. „Im Gegenzug gibt es aber auch Spieler mit viel weniger Punkten, die mit Material und/oder brachialem Schnitt mein Spiel unterbinden. Daran gilt es zu wachsen und solche Gegner bekommt man nur beim Race.“ Weil ihm dies gelang, verbesserte er sich spürbar. „Im Frühjahr war ich bei 0:6, dann pendelte es sich auf 3:3 ein. Im Oktober in Bach hatte ich zum ersten Mal eine 4:2-Bilanz und wurde Zweiter.  

Ruhpolding ist nun für ihn ein Highlight. „Die Vorfreude ist groß. Ich bin immer noch überrascht, dabei zu sein, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich will gerne mein bestes Tischtennis spielen. Gegen einige Teilnehmer habe ich ja schon oft gespielt und weiß, was auf mich zukommt. Ich rechne mit einer 3:3-Bilanz“, der kurz in die Welt des Märchens eintaucht. Schön wäre ein Match gegen den bösen Wolf(f) (Anmerkung: gemeint ist Yannick Wolff). Vielleicht gelingt es mir wie den sieben Geißlein, bei ihm für einen schweren Magen zu sorgen.“ 

Joachim Broll ist eine Nachteule, das Finale ist am Nachmittag

Ein alter Hase ist hingegen Joachim Broll. „Bereits seit 2014 habe ich jedes Jahr vor allem in Moosburg, Pfaffenhofen, Erding und im Münchner Raum bei rund 450 Race-Turnieren teilgenommen“, sagt Broll, der nach eigenen Angaben seit 40 Jahren ein begeisterter Tischtennisspieler und seit 2005 beim SV Weichs aktiv ist. „Ideal bei den Races ist für mich die regelmäßige Teilnahme über das ganze Jahr hinweg sowie Partien gegen bessere Spieler und unterschiedliche Spielertypen. Dadurch habe ich mich verbessert und viel Spielpraxis erworben“, spricht er lobend über das Turnierformat. „Als Nachteule bevorzuge ich Turniere, die abends ausgerichtet werden.“

Broll freut sich, dass es diesmal mit dem Finale geklappt hat. „Bereits im vergangenen Jahr war es mein Ziel, dabei zu sein. Da bin ich aber ganz knapp gescheitert. In Ruhpolding möchte ich gut spielen und Spaß haben.“

Gegen einen Finalisten schon im Juni gewonnen

Sebastian Theil (ATSV Kirchseeon) holte am 8. Juni bei einem Race 65 TTR-Punkte, indem er (damals bei 1156) drei überraschende Siege gegen Lukasz Loncyk (1340), Rduolf Zehnter (1367) und Inge Jarl Clausen (1323), auf den er am Samstag nun wieder treffen könnte, und ein relativ erwartbaren gegen Tolga Atalay Balkanli (1165) einfuhr. Theil hat auch schon im vergangenen Jahr vereinzelt an Race-Turnieren teilgenommen. „Die Race-Turniere mag ich deshalb, weil ich hier gegen Gegner mit sehr unterschiedlichen Spielweisen antrete. Außerdem ist hier die Möglichkeit geboten, auch gegen normalerweise viel stärkere Gegner zu spielen“, erklärt er. Die Turniere habe er danach ausgesucht, wo sein Trainer Csaba Nagy spielte. „Bei so einer großen Anzahl an Turnieren, die Nagy spielt, hat man da auch eine große Auswahl. Überwiegend habe ich aber in Moosburg gespielt, wo ich von positiven bis negativen Ergebnissen alles hatte. Außerdem war es gut, dass auch mal wieder in Kirchseeon Turniere organisiert wurden."

Dominik Ludwig spielte in diesem Jahr erstmals bei Races mit und qualifizierte sich gleich fürs Finalturnier.
Joachim Broll: Im vergangenen Jahr knapp das Finale verpasst, diesmal aber am Start.
Andreas Hennig (hinten, blaues Shirt): Sofern es zum direkten Duell kommt, will er Yannick Wolff ärgern
Sebastian Theil. Foto: Erik Thomas

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