Er kam (relativ spät in die Halle), sah und siegte. Maximilian Ochsenkühn, Abteilungsleiter des DJK Germania Neumarkt, hat dank der besseren Buchholzzahl das Finalturnier des Bavarian TT-Race gewonnen.
„Ich habe den Eingang der Halle nicht gleich gefunden“, erklärt er. Etwas Anlaufzeit brauchte der 32-Jährige zu Beginn. Im ersten Spiel gegen Sebastian Theil verlor er den ersten Satz 10:12, doch steigerte sich der C-Lizenztrainer und gewann 3:1. Gegen Inge Jarl Clausen fuhr er mit 3:0 den zweiten Sieg ein. Auch gegen Johanna Dietrich hielt er sich mit dem gleichen Ergebnis schadlos.
Gute Aufschläge ein Mittel gegen Yannick Wolff
Der Grundstein war damit gelegt, nun wartete Favorit Yannick Wolff auf ihn, den er Ende April schon einmal bezwungen hatte. 2:1 lag er in Front, der vierte (11:13) und fünfte Satz (12:10) waren sehr umkämpft. „Yannick mag mein Spielsystem nicht. Ich mache gute Aufschläge, die er dann mit der Rückhand und Unterschnitt in die Mitte von Tisch zurückspielt. Im vierten Satz war ich 10:8 schon vorne, doch dann hatte Yannick Kanten- und Netzbälle“, beschreibt Ochsenkühn das Match, welches er schließlich gewann. „Bei 11:10 im fünften Satz habe ich Risiko gespielt und es hat geklappt.“
Weil das Pendel also in die richtige Richtung ausschlug, ging es nach dem 3:2 nach 1:2-Rückstand gegen Michael Schüller („Gegen ihn hatte ich schon ewig nicht mehr gespielt und musste erst reinkommen“) schließlich gegen Mathias Ullrich um den Turniersieg. Mit einem Erfolg über den Schwabacher wäre Ochsenkühn der unangefochtene Sieger gewesen, doch nach der 2:3-Niederlage musste die Buchholzzahl entscheiden. „Den zweiten und dritten Satz habe ich dominiert und mich im vierten eigentlich gut gefühlt, aber 8:11 verloren. Im fünften Satz hat Mathias dann fast jeden Ball geflippt. Das Finale hat Spaß gemacht. Jetzt freue ich mich auf Fuerteventura, um im Januar aus der Kälte rauszukommen, und will die Zeit dort genießen.“
Als Schiedsrichter oft in Hilpoltstein im Einsatz
Bisher hatte hat Ochsenkühn beim Race nicht auf die Rangliste geschaut, doch dieses Jahr war das anders. „Die Races bei mir in Neumarkt waren gut besetzt, deswegen konnte ich TTR-Punkte gutmachen.“ Viele Turnier hat er nicht gespielt, weil ihm die Zeit dafür fehlte.
Denn der umtriebige Ochsenkühn, der auch Bezirksfachwart Jugend Einzel- und Mannschaftssport sowie Spielleiter ist, ist seit Ende 2011 Schiedsrichter – und das seit zwei Jahren auch auf nationaler Ebene. „Meistens bin ich Oberschiedsrichter in Hilpoltstein wie im Pokal vergangene Saison gegen Düsseldorf und dieses Jahr gegen Grünwettersbach.“ Außerdem sei er auch noch bei Heimspielen des TSV Windsbach und der DJK SpVgg Effeltrich als Unparteiischer im Einsatz.
Zwei Jahre für SV DJK Sulzbürg gespielt
Ochsenkühn begann 2007 als 17-Jähriger mit dem Tischtennis spielen, nachdem er bei einem Schnuppertag vorbeigeschaut hatte und dort auf die „gute Seele des Vereins“, Hans-Günter Heroldt (Ende 2021 verstorben), traf. Zwischen 2013 und 2015 war für zwei Saisons beim SV DJK Sulzbürg aktiv, um der 2. Bezirksliga spielen zu können. Aktuell ist Ochsenkühn in der Bezirksoberliga aktiv, nachdem sein Verein im Frühjahr 2022 freiwillig aus der Landesliga abstieg. „Es wird bei uns immer schwieriger, weil Leute aufhören.“ Trotz Tischtennis hat er nicht mit Tennis aufgehört, auch hier ist er Schiedsrichter (zuletzt war er beim ATP Challenger in Ismaning) und hat einen Trainerschein. Außerdem ist er noch bei der Wasserwacht als Rettungstaucher im Einsatz.
Um im Bild zu bleiben: Wir sind gespannt, ob Ochsenkühn irgendwann im Ranking wieder ganz vorne auftaucht…