Der TSV München-Ost hat erstmals ein 24-Stunden-Race durchgeführt und die Mammut-Veranstaltung ohne Probleme über die Bühne gebracht. Acht Turniere wurden von Freitag, 20.30 Uhr, bis Samstag, 23.30 Uhr, gespielt.
Vier Teilnehmende nahmen an allen acht Turniere teil, sodass sie genau genommen (mindestens) 27 Stunden in der Halle verbrachten. Das Quartett bestand aus Yannick Wolff (1. FC Bayreuth), Rouven Kölbel (FTM Blumenau), Anna Lena Putz (SC Dietersheim) und Maximilian Natter vom Gastgeber. Im Vorfeld hatten sich auch Lutz Gutenberger (SpVgg Thalkirchen) und Fabian Nagelsdiek (TuS Mettenheim) für den Achterpack angemeldet, dann aber ihre Teilnahme abgesagt.
Auch zwei Aachener sind dabei
44 Spielerinnen und Spieler nahmen insgesamt teil, dabei mit Marvin Huang und Sascha Kotthaus (beide ATuSV Alemannia Aachen) auch Nicht-Bayern. Die Vielspieler kamen dabei an ihre körperlichen und geistigen Grenzen. „Ich habe nach dem vorletzten Einzel (Anm. d. Red.: gegen Jalal Weerach) aufgehört. Die Muskulatur hat kein Weiterspielen zugelassen und der Geist war gerade noch in die Lage, einen Ball aufzuheben“, berichtete Natter, der seit Freitag, 16.30 Uhr in der Halle war. Davor hatte er das Jugendtraining geleitet und sich um den Aufbau gekümmert. Gegen Mitternacht war er dann am Samstagabend im Bett und schlief erstmal 13 Stunden am Stück. „Interessant waren die Turniere um 3 und 6 Uhr. Das Turnier um 3 Uhr war am besten besetzt. Das Turnier um 6 Uhr hätten wir fast absagen müssen, doch dann haben sich noch welche bereit erklärt, zu spielen. Mit Kaffee und Red Bull habe ich mich wachgehalten, außerdem haben wir regelmäßig gelüftet. Es war sehr anstrengend, 24 Stunden sein Spiel durchzuziehen.“
Gegen Mattheus volles Risiko gegangen
Wolff hat nach dem vierten Turnier gegen 9 Uhr erstmals geduscht. „Nach dem sechsten Turnier habe ich gemerkt, dass ich nachlasse und wieder geduscht. Die Müdigkeit war gar nicht da, ich habe mich eher wie besoffen gefühlt“, erzählt Wolff. Nur im ersten und letzten Turnier war Nils Mattheus vom Gastgeber am Start, er war im 46. Spiel der Gegner von Wolff. „Das Einzel hat mehr als eine Stunde gedauert, Nils hatte dann bei 10:7 im fünften Satz drei Matchbälle. Doch ich habe mich zurückgekämpft, bei 9:10 bin ich volles Risiko gegangen. So einen Ball habe ich glaube noch mein ganzes Leben nicht gespielt. Ich sehe das Spiel als eines meiner Top-3-Erlebnisse. Bei 11:12 habe ich nochmals einen Matchball abgewehrt und 14:12 gewonnen“, schwärmte Wolff von diesem Duell. „Danach habe dann Zucker gebraucht. Als ich am Sonntagmorgen aufgewacht bin, tat alles weh. Die Nacht durchzuspielen, hat einfach Spaß gemacht.“ Auf den Weg nach München habe er sich am Freitag, 13 Uhr gemacht.
Auch noch in Moosburg mitgespielt
Wolff, der beim Bavarian-TT-Race die Punkterangliste mit 629 Zählern vor Ingo Bettges (596) anführt, ließ es sich nicht nehmen, auf dem Rückweg noch zwei Turniere bei der SG Moosburg zu absolvieren. „Zehn Turniere in weniger als 48 Stunden. Absolut geil, sich so zu quälen“, so Wolff, der um Mitternacht von Sonntag auf Montag wieder in Aschaffenburg war.
Kölbel: Mit Seilspringen fit gehalten
„Einen toten Punkt hatte ich, als ich nach 42 Einzeln mein erstes Freilos hatte“, berichtet Kölbel. „Es war eine sehr schöne Erfahrung, die acht Turniere zu spielen und zu planen. Vielleicht machen wir irgendwann nochmal ein 24-Stunden-Race. Nachts zu spielen war für mich kein Unterschied zu sonst. Man hat die Zeit nicht bemerkt, wir waren alle gut drauf. Es hat viel Spaß. Nach 9 Uhr hatte ich eine kurze Schwächephase und mich mit Seilspringen fit gehalten.“
„Wenn man die ganze Zeit spielt, ist es nicht so schwer, konzentriert und wach zu bleiben. Wenn man eine Pause hatte, musste man schauen, dass man in Bewegung bleibt“, war auf für Putz die Müdigkeit kein Problem. „Vor allem die Spiele vom achten Race haben sich ziemlich gezogen. Als ich ein Freilos hatte, habe ich den toten Punkt gemerkt.“