Nachdem der TSV München-Ost vergangenes Jahr ein 24-Stunden-Race (das aber letztlich 27 Stunden und 30 Minuten ging) ausgerichtet hat, setzt die SG Moosburg um den umtriebigen Turnierleiter Wolfgang Hambach noch einen drauf. Vom Freitag, 28. Juni, bis Sonntag, 30. Juni, wird beim Bavarian TT-Race sage und schreibe 48 Stunden am Stück gespielt.
Erst am Sonntag gegen 20 Uhr fällt der Vorhang
Los geht es am Freitag um 19.30 Uhr, das zweite Turnier steigt um 23 Uhr. Die Nachteulen duellieren sich am Samstag um 2.30 und 6 Uhr. Tischtennis spielen statt Frühstücken heißt es um 9.30 Uhr. Weiter geht es dann nachmittags um 13 und 16.30 Uhr. Abends sind für 20 und 23.30 Uhr Turniere angesetzt, die Nachtschwärmer kommen am Sonntag um 3 und 6.30 Uhr erneut auf ihre Kosten. Mit den drei Turnieren um 10, 13.30 und 17 Uhr findet der Race-Marathon ein Ende. Macht 14 Turniere am Stück, ehe am Sonntag um 20 Uhr der 62-jährige Hambach vermutlich übernächtigt nach dem letzten Spiel nur noch ins Bett will.
Nachts leitet Yannick Wolff das Turnier
Auf die Idee kam Yannick Wolff (1. FC Bayreuth), vergangenes Jahr Finalteilnehmer in Ruhpolding und Series-Finals-Qualifikant im Januar dieses Jahres. „Da meine Turniere gut besucht sind und selten abgesagt werden, habe ich mich bereit erklärt. Von Anfang Mai bis Ende August ist es kein Problem, weil in der Halle keinerlei Veranstaltungen sind“, erklärt Hambach. Neben dem traditionellen Leberkäse wird Hambach diesmal auch für ein Frühstück sorgen. Und nicht nur Semmeln, sondern auch Müsli anbieten. „Mehr Gedanken mache ich mich dann erst, wenn alle da sind und ich Vorlieben der Spieler kenne.“
Nickerchen in der dritten Halle
Bei 48 Stunden werden Vielspieler nicht drumherum kommen, auch mal – wenn auch nur kurz – eine Runde zu schlafen. „In zwei Hallenteilen wird gespielt, im dritten kann geschlafen werden“, sagt Hambach, der darauf hinweist, dass hinter der Halle ein kleiner Grünstreifen zum Zelten vorhanden ist. „Einige haben schon verlauten lassen, dass sie zwischendrin mal schlafen wollen.“ Auch ein Freilos könnte für ein kleines Nickerchen genutzt werden. Hambach selbst wird nicht in der Halle schlafen, sondern sein eigenes Bett einer Isomatte oder Ähnlichem vorziehen. „Ich werde mich dann irgendwann am Abend verabschieden. Yannick übernimmt dann nachts die Turnierleitung.“ Am Sonntagabend ist Hambach somit fit und kann sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung Vielspieler im Vorfeld nicht verkneifen. „Ich möchte am Schluss sehen, wie die Zombies daherkommen“, schmunzelt Hambach, dem wenig Schlaf nichts ausmachen würde, weil er danach vier Wochen Urlaub hat. „Ich sehe aber so ein 48-Stunden-Race auch als kleine Herausforderung, auch wenn ich normal schlafe.“
Ein Trio will alle 14 Turniere spielen
Neben Wolff gibt es mit Rouven Kölbel und dessen Freundin Anna-Lena Putz (beide FT München-Blumenau, ab 1. Juli SC Dietersheim) derzeit (Stand: 26. Juni, 11 Uhr) drei Teilnehmende, die bei allen 14 Turniere mitspielen wollen. Auch schon beim Marathon des TSV München-Ost gehörten sie zu den Zombies - um bei Hambachs Bezeichnung zu bleiben - die acht Turniere am Stück absolvierten. Nun nehmen sie die neue Herausforderung an, sechs weitere zusätzlich zu spielen. Wolff, der zur Sicherheit den Schlafsack mitnimmt, will sich mit Magnesium, Traubenzucker, Cola und Red Bull wach halten. Bis auf Sonntag, 3 Uhr, mit aktuell elf Teilnehmenden sind alle Turniere fast oder ganz ausgebucht. Es besteht aber die Möglichkeit, sich auf die Warteliste setzen zu lassen. Nicht dabei ist Vielspieler Ingo Bettges (TSV Erding), der zuletzt bei einem Race sein 10.000 Einzel bestritten hat.