In den vergangenen Tagen fand die von PingPongParkinson (PPP) selbst durchgeführte WM der Parkinson-Tischtennisspieler im kroatischen Pula statt. Hubert Rosskothen aus Niedertaufkirchen bei Mühldorf/Inn, der am morgigen Dienstag zurückfährt, hat es nicht bereut, daran teilgenommen zu haben. Im Gegenteil.
„Das war eine überragende Veranstaltung und sehr erlebnisreiche Tage“, schwärmt er. Rund 170 Teilnehmer aus 20 Nationen waren am Start. Im Einzel der Klasse 3 schaffte er es bis ins Achtelfinale, dort war gegen den späteren Sieger Marjan Vitanc (Slowenien) Endstation – 0:3. Zuvor war er Zweiter in der Vorrunde geworden und hatte Martin Zagar (Kroatien) aus dem Weg geräumt. Im Doppel (Klasse 2) mit seinem Partner Klaus Müller (Leipzig) war nach dem Viertelfinale die WM beendet.
Somit kam Rosskothen auf neun Spiele und konnte viel Erfahrung auf internationalem Parkett sammeln. „Für mich lief die WM sehr zufriedenstellend, weil ich zweimal an den Finalrunden im K.o.-System teilnehmen durfte. Es wurde teilweise Tischtennis auf sehr hohem Niveau geboten“, berichtet er. Es gab Spieler, die einen Trainer dabei hatten, welcher die Partien filmte und danach analysierte. „Die zunehmende Professionalisierung ist für mich Motivation, dranzubleiben und mich weiterzuentwickeln.“ Einziger Wermutstropfen war nicht optimale Organisation. „Es war etwas schwierig zu erfahren, wann man sein nächstes Spiel hat.“
2023 ist die Weltmeisterschaft auf Kreta
Die nächste WM, welche vom ITTF durchgeführt wird (parallel plant PPP eine in Brasilien), findet 2023 auf der griechischen Ferieninsel Kreta statt. Rosskothen ist überzeugt, dass dann die Zahl der Teilnehmer höher sein wird, wenn sich herumspricht, wie toll die WM in Pula war. „Die Spieler sind wie eine große Familie, 60 Prozent der Teilnehmer kennen untereinander.“ Obwohl Rosskothen kaum Englisch spricht, konnte er sich mit Teilnehmern aus anderen Ländern etwas unterhalten und Adressen austauschen. „Ich konnte richtig auftanken“, taten Rosskothen die Tage in Kroatien als eine Mischung aus Sport und Urlaub („Es waren nur 500, 600 Meter bis zur Halle und dem Strand“) richtig gut. Doch bevor er in den Flieger nach Kreta steigen wird, stehen vermutlich vom 18. bis 21. Mai 2023 die offenen Deutschen Meisterschaften in Düsseldorf an.
Der Rosenheimer Thomas Lutter kam in der Klasse 2 im Einzel bis ins Viertelfinale und im Doppel in die Trostrunde. Als „äußerst positiv“ empfand er WM, die in seinen Augen hervorragend organisiert war. „Die Atmosphäre war unbeschreiblich schön. Man unterstützt sich gegenseitig, auch wenn man später aufeinandertrifft. Erst ist man Gegner und 30 Minuten nach dem Spiel liegt man sich in den Armen“, beschreibt Lutter das besondere Gemeinschaftsgefühl.