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Sonstiges  

Was bewegte Funktionäre, Fachwarte, Trainer und Spieler/-innen 2024 (Teil 1)

Rückblick 2024 und Ausblick 2025 mit Personen aus dem Tischtennis

Fotos: Erik Thomas (3), Jürgen Renner (2), privat (1)

Dr. Torsten Küneth (Schiedsrichter)

Das Ereignis von 2024 bleibt mir in besonderer Erinnerung:

Die EM in Linz, bei der ich als Mitglied im Materialkomitee des Weltverbandes ITTF im Einsatz war. Denn dort fiel nach fast zehn Jahren Projektarbeit der Startschuss für unsere verbesserten Schlägerkontrollen. Viele hatten es gefordert, jetzt ist es soweit: Nun können wir auf internationalen Top-Turnieren Beläge nach einem Match vom Schlägerholz abziehen und beides getrennt prüfen. Damit können wir manipulierte Schläger leichter erkennen und zugleich faire Spieler besser vor Verdächtigungen schützen. In dieses sportpolitisch hochsensible Projekt war ich von Beginn an eingebunden. Wir haben geeignete Messgeräte ausgetestet und schlanke sowie verlässliche Abläufe entwickelt. Dabei haben wir besonders das Feedback von Spielern und Verbänden berücksichtigt, für die das Ganze ja ein Service und keine Last sein soll. Wir haben Spezialisten ausgebildet, die als Einzige die neuen Tests durchführen dürfen. Das alles war eine richtig spannende Zeit, mit Probeläufen auf verschiedensten Turnieren und zu guter Letzt der Zustimmung der Nationalverbände. Jetzt kann es losgehen, und das ist schon ein sehr besonderer Moment. Und abseits des Tischtennis war das Erscheinen meines siebten Regionalkrimis aus der Kommissar-Wunderlich-Reihe mein Highlight.

Das habe ich 2024 für mich persönlich gelernt:
Fünf neue Aufschlagvarianten, einen besseren Rückhand-Topspin und wie man mit Mitte 50 endlich die 1400er-TTR-Marke knackt. Will sagen: Zugleich Bundesliga-Schiedsrichter und aktiver Spieler zu sein, ist kein Widerspruch, sondern ein Gewinn. Weil ich selbst spiele, und sei es viele Klassen niedriger, kann ich mich in Spieler besser hineinversetzen und so als Schiri bessere Entscheidungen treffen. Und weil ich das Privileg genieße, den Bundesliga-Spielerinnen aus nächster Nähe zuzusehen, kann ich als Spieler viel über Technik, Taktik und Spielpsychologie lernen.  

Das wünsche ich mir für 2025 im Tischtennis:
Unser Sport wird in der breiten Masse ausgeübt - bis hin zur Steinplatte im Park - und zeichnet sich durch viel Freude und besondere Fairness aus. Er ist Hobby und manchmal Arbeitsplatz, fördert die Gesundheit und die Gemeinschaft, ist Unterhaltung und sozialer Kitt. Und natürlich kann und muss Sport auch vermarktet werden, damit das Interesse und die Finanzierung gesichert bleiben. Tragischerweise jedoch haben manche Sportarten einen anderen Weg genommen, hin zu einer Gelddruckmaschine zum bloßen Selbstzweck. Dieser Weg vergreift sich an der Gesundheit der Sportler, gibt die gesamte Sportart der Lächerlichkeit preis und bringt somit keinerlei gesellschaftlichen Nutzen mit sich. Es ist ein Weg des Versagens. Ich sehe unser Tischtennis nicht dort. Ich spüre bis hinter die Kulissen des Spitzensports, wie sehr bei allen das Positive am Tischtennis im Vordergrund steht. Mein Herzenswunsch für unseren tollen Sport ist, dass das auch so bleibt.

Johanna Fischer (einzige bayerische Goldmedaillengewinnerin Leistungsklassen bei den TT-Finals)

Das Ereignis von 2024 bleibt mir in besonderer Erinnerung:
Auf jeden Fall die Deutschen Meisterschaften der Leistungsklassen. Die Atmosphäre bei den TT-Finals war einfach super und es hat mega viel Spaß gemacht, auch einmal vor Publikum zu spielen. Ich bin einfach unfassbar glücklich, dass ich dort meine Leistung aus dem Vorjahr nocheinmal toppen konnte und den Titel bei den Damen B geholt habe. Natürlich bleiben mir auch meine erste Teilnahme beim BTTV Top 10 Turnier und mein erster Sieg bei der Verbandsbereichseinzelmeisterschaft besonders in Erinnerung. Ich bin außerdem sehr glücklich, dass ich erfolgreich beim TSV Dachau (Erwachsene) in die Oberliga gestartet bin und mit dem SV Esting (Jugend) in die Verbandsliga aufsteigen werde.

Das habe ich 2024 für mich persönlich gelernt:
Egal, wer dir sagt, es geht nicht oder nicht an dich glaubt, es gibt immer einen Weg, es zu schaffen. Man muss nur daran und vor allem an sich selbst glauben. Es lohnt sich immer zu kämpfen, egal, wie schwer das gerade ist, und auch neue Dinge wagen.

Das wünsche ich mir für 2025 im Tischtennis:
Ich hoffe natürlich, dass das nächste Jahr für mich gesundheitlich einwandfrei verläuft. Sportlich gesehen wünsche ich mir einfach, dass ich mein letztes Jahr in der Jugend genießen kann und vielleicht den ein oder anderen Erfolg erzielen kann.

Lisa Saur (Referentin Vereinsservice seit einem Jahr)

Das Ereignis von 2024 bleibt mir in besonderer Erinnerung:

Das Jahr 2024 verging für mich fast ein bisschen zu schnell, dabei gab es vor allem im Privaten viele Ereignisse von besonderem Wert. Mein persönliches Highlight war dabei die dreiwöchige Reise durch Skandinavien (Dänemark, Südschweden, Südnorwegen), die nicht nur aufgrund der unfassbar tollen Stellplätze mitten im Nichts, sondern auch durch die unfreiwillige Mitnahme eines tierischen Begleiters in Erinnerung bleiben wird. Die erste eigene und lebendig gefangene Maus ist auf jeden Fall immer einen Lacher gut.

Das habe ich 2024 für mich persönlich gelernt:
Das Jahr 2024 hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, auf meine eigenen Bedürfnisse zu hören und bewusst Prioritäten zu setzen. Ich habe gelernt, dass persönliches Wachstum oft in den kleinen, unscheinbaren Momenten passiert und dass es in Ordnung ist, auch mal innezuhalten und sich selbst Zeit zu geben. Mit der nötigen Ruhe und Geduld zeigen sich oft Möglichkeiten und Wege, die man zuvor schlicht und ergreifend übersehen hätte. 

Das wünsche ich mir für 2025 im Tischtennis:
Ich freue mich auf die ersten größeren und langfristigen Projekte, die in den Themenbereichen junges Engagement in enger Zusammenarbeit mit unserem Juniorteam und "Tischtennis in der Grundschule", welche Anfang 2025 beziehungsweise zum neuen Schuljahr starten werden - und wünsche mir natürlich, dass diese wie erhofft angenommen werden. 

Boris "Bobo" Pranjkovic (Geschäftsführer TopSpeed)

Das Ereignis von 2024 bleibt mir in besonderer Erinnerung:
Bei mir sind es gleich drei. 1. Meine Thailand-Rundreise mit der Lebensgefährtin; 2. Der Vereinwechsel nach 20 Jahren zusammen mit meiner Tochter zum TSV Dachau. Das war nicht einfach, aber notwendig. 3. Ein Unglück mit Todesfolge im engeren Freundeskreis.

Das habe ich 2024 für mich persönlich gelernt:
Man wird im Alter, was den Sport betrifft, schlechter. Ich möchte es zwar gerne akzeptieren, es fällt mir aber nicht immer so einfach. Das nehme ich mir dann für 2025 vor :-)

Das wünsche ich mir für 2025 im Tischtennis:
Eine Damen-Bundesliga mit deutlich mehr als sieben Mannschaften. Das finde ich aktuell sehr traurig und dadurch wird die Liga leider immer weniger interessant.

Daniela Baumann (Vizepräsidentin Öffentlichkeitsarbeit "Der Club")

Das Ereignis von 2024 bleibt mir in besonderer Erinnerung:

Dass die Kommunikation rund um die Turnierlizenz einfach nur schlecht und höchst unprofessionel verlief. Selbst Funktionäre waren nicht umfassend informiert. Die Turnierlizenz mag für Verbände eine wichtige Lücke bezüglich Versicherungs- und Haftungsfragen erfüllen, die allgemeinen Aussagen dazu auf den Internetseiten sind alles andere als zielführend im Sinne von einem reibungslosen Turnierablauf. Manche Spieler glauben, dass diese Turnierlizenz nur zum Zweck einer weiteren Einnahmequelle geschaffen wurde. Persönlich zeigt mir die Einführung der Turnierlizenz, dass Verbände - ganz allgemein - gerne über den "Kopf" von Sportlern Regeln und Verordnungen erstellen, die der "gemeine" Sportler einfach akzeptieren muss. Die einzige Handhabe, die man dann hat, ist z.B. den Sport beziehungsweise Turniere aufzugeben. 

Das habe ich 2024 für mich persönlich gelernt:
Von der sportlichen Seite gab es für mich keine neuen Erkenntnisse. Privat versuche ich ständig dazuzulernen. Hier bin ich prinzipiell Veränderungen aufgeschlossen und als positiv denkender Mensch neugierig, was Neues bewirkt. Während in der Politik die eine oder andere Entscheidung revidiert wird, passiert das im Sport so gut wie nie. Privat habe ich gelernt, dass mit Beginn des Ruhestands eine entspannte Zeit angebrochen ist, auch wenn manches Mal der "Unruhestand" zuschlägt. 

Das wünsche ich mir für 2025 im Tischtennis:
Etwas mehr Kontinuität und weniger ständig ändernde Vorgaben im Tischtennissport wären wünschenswert. Und, als Seniorin wünsche ich mir, dass man von Verbänden bzw. auch von seiten des DTTB und der ITTF mehr auf die Bedürfnisse der Senioren eingeht. Schließlich bilden dieese das "Gerüst". Wenn die Generation "Babyboomer" in den kommenden Jahren wegfällt, werden auch Einnahmequellen wegbrechen. Und ein guter Einstieg beginnt für mich, siehe oben, mit umfassender Kommunikation. Sportlich hoffe ich, weiterhin auf meinem aktuellen Niveau, möglichst noch ein paar Jahre, so weiterspielen zu können.

Yannick Wolff (Finalsieger BTTV Bavarian TT-Race)

Das Ereignis von 2024 bleibt mir in besonderer Erinnerung:
Natürlich ist hier das Race-Finale in Ruhpolding Anfang November zu nennen. An dem Wochenende hat meine Freundin auch den Heiratsantrag bekommen. Dazu kommt noch der Saisonabschluss mit meiner Mannschaft, den wir gemeinsam in Prag verbracht haben. Wir waren ein Wochenende im August dort. Ich habe in diesem Jahr außerdem viele neue, tolle Menschen kennengelernt.

Das habe ich 2024 für mich persönlich gelernt:
Dass man auch mal Verantwortung abgeben muss, um im Leben voran zu kommen und sich auf die wirklich wichtigen Sachen konzentrieren zu können. Man muss auch mal loslassen, um neue Wege einschlagen zu können.

Das wünsche ich mir für 2025 im Tischtennis:
Dass mein Posten als Abteilungsleiter in Bayreuth gut besetzt wird und wir eine erfolgreiche Rückrunde spielen. Außerdem wären 2000 TTR-Punkte eine schöne Sache. Ansonsten wünsche ich mir, dass ich weiterhin mit viel Spaß und Ehrgeiz Tischtennis spiele und verletzungsfrei bleibe.

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