Die Hesselberghalle (Erlenweg 2) in Wassertrüdingen ist am Wochenende erstmals Schauplatz der bayerischen Meisterschaften im Para-Tischtennis. Ausrichter ist der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS), es werden 25 bis 30 Teilnehmer (Fußgänger) erwartet. Beginn ist am Samstag (Einzel und Doppel) um 9.45 Uhr und am Sonntag (Vierer-Mannschaften) um 9.15 Uhr. Die bayerischen Meisterschaften im Paratischtennis werden bereits zum 49. Mal durchgeführt, wegen Corona fanden in den vergangenen drei Jahren keine BM statt.
Erstmals mit von der Partie ist Miriam Frank, die im Regelspielbetrieb beim TSV Milbertshofen in der Bezirksoberliga aufgeschlägt. Die 33-Jährige leidet an Mukoviszidose (Stoffwechselerkrankung), was häufige Lungeninfektionen verursacht. Dadurch ist sie manchmal recht schnell erschöpft. „Es kann vorkommen, dass ich schon nach dem Einspielen kaputt bin“, erzählt Frank, die vor drei Jahren ein neues Medikament bekam, das gut wirkt. „Seitdem trainiere ich wieder mehr. Wenn ich vor drei Jahren eine Treppe in die erste Etage hochgelaufen bin, war ich platt für den restlichen Tag“, erinnert sie sich.
In der Wettkampfklasse AB am Start
Beim Tischtennis bedeutet das, dass sie nicht gleich Vollgas geben kann. Bei temporärer Kurzatmigkeit versucht sie, die Intensität etwas herunterzuschrauben. „Ich mache dann Atemübungen, weil wenn ich schlecht Luft kriege, wirkt sich das auf die Konzentration beim Spiel aus“, erklärt Frank. Ihre Krankheit wird als leichte Behinderung eingestuft, weshalb sie in der Wettkampfklasse AB (allgemeine Behinderung, d.h. mindestens 20 Prozent) an den Start geht. So wie zuletzt bei der DM in Sindelfingen. „Da war ich nicht fit. Das Doppel es ging noch, aber abends war ich total erschöpft.“ Bereits mit elf Jahren fing sie mit Tischtennis an und spielte zuerst über zehn Jahre für den TSV Schwabhausen, ehe sie über Robert Foerster in Milbertshofen landete. Er animierte sie auch, an Deutschen Meisterschaften teilzunehmen.
Oberschenkel-OP bei Mario Krug
Nicht dabei in Wassertrüdingen ist aus privaten Gründen Mario Krug, der zudem erst wieder im Herbst bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften in Nassau eingreifen wird, weil er in Kürze am linken Oberschenkel operiert wird. Deshalb wird er die Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in Kamp-Lintfort Mitte Juni verpassen. Vergangenes Jahr wurde er mit dem Team Frankonia Bayern um Frank Zeller, Tobias Popp und Regina Höger Neunter.
Hartig gelingt Überraschung in Slowenien
Ebenfalls fehlen wird Florian Hartig, da seine Begleitperson verhindert ist. Hartig war zuletzt bei den Slowenia Open in Lasko am Start. Dabei gelang ihm eine Überraschung, als er gegen den Vizeweltmeister Kim Chang Gi (Korea) in einem hochklassigem und dramatischen Match mit 3:2 die Oberhand behielt. In der Verlängerung des fünften Satzes wechselte die Führung mehrmals, bis Hartig diesen Satz nach zwei Netzroller mit 15:13 gewann. Mit 2:1 Siegen und 6:6-Sätzen schied er dennoch bereits in der Vorrunde aus, weil zwei andere Spieler ein besseres Satzverhältnis hatten.