Wenn das mal kein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk ist: Zwei Monate vor ihrem 80. Geburtstag war Rosi Berg vom TSV Oberstdorf die herausragende BTTV-Spielerin bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren am vergangenen Wochenende in Ahrensburg. Nach Bronze im Mixed am Sonntag gab es am Finaltag als Sahnehäubchen noch Gold im Einzel und Bronze im Doppel obendrauf.
Gut begonnen hat es für Berg mit dem Achtelfinale im Mixed an der Seite von Josef Merk (SpVgg Westheim). 3:0 wurde gewonnen, auch das Viertelfinale (3:1) war kein Problem. Blöd nur, dass ausgerechnet die starken Heidi Wunner/Siegfried Lemke auf das bayerische Duo wartete. Nach 8:11 gingen die beiden nächsten Sätze (11:9, 13:11) jedoch an das bayerische Duo. Den längeren Atem hatten aber Wunner/Lemke (7:11, 6:11).
Aus im Doppel gegen Eichhorn, dafür Finalsieg gegen sie im Einzel
Nachdem Berg in der Einzel-Gruppenphase gegen Wunner gewonnen hatte (3:0), trafen sich beide im Doppel-Halbfinale wieder. Hier musste Berg zusammen mit Sonnhild Kayser gegen Wunner und Lore Eichhorn die Segel streichen (15:17, 8:11, 13:11, 9:11). Wunner hatte sich im Einzel-Viertelfinale gegen Ruth Schneider verabschiedet, weswegen es Berg (Q-TTR: 1289) im Finale mit der topgesetzten Eichhorn (1370), die wiederum zuvor Schneider aus dem Weg geräumt hatte, zu tun bekam. Nach dem 4:11 drehte Berg auf und ging 2:1 in Führung (12:10, 11:6). Nach dem 7:11 musste der fünften Satz die Entscheidung erbringen. Hier hatte Berg mit 11:8 das bessere Ende für sich.
Die 79-Jährige strahlte deshalb über beide Backen. „Dass sich erstmals Deutsche Meisterin im Einzel geworden bin, ist nicht schlecht“, sagte sie bescheiden. „Gegen Eichhorn lag ich im ersten Satz 0:8 zurück und dachte mir schon: Um Gottes Willen, hoffentlich keine Nullrunde.“ So kam es dann nicht, es sollten noch vier Punkte folgen. „Im Mixed und Doppel bin ich gegen die späteren Deutschen Meister ausgeschieden“, nahm Berg das Ausscheiden gelassen hin.
Runder Geburtstag wird bei der EM in Norwegen gefeiert
Drei Medaillen waren der Lohn für die Mühen der langen Reisen. „Mein Mann und ich waren inklusive Wartezeit auf der Hinfahrt elf und auf der Rückfahrt zehn Stunden mit dem Zug unterwegs.“ Viel näher liegt in gut zwei Wochen Ruhpolding, Schauplatz der internationalen bayerischen Seniorenmeisterschaften. „Da fahre ich wie jedes Jahr hin.“ Die Senioren-EM in Norwegen ist auch schon gebucht, in Skandinavien wird sie ihren 80. Geburtstag feiern. Und auch die WM 2024 (6. bis 14. Juli) in Rom hat sie schon im Kopf. „Da will ich im Einzel aufs Treppchen“, lautet ihr Ziel.