Der schlimme Krieg in der Ukraine bringt zwei Seiten zutage: auf der einen suchen gerade Hunderttausende Geflüchtete, vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen, Schutz und Obhut; auf der anderen Seite zieht durch Europa eine Welle der Hilfsbereitschaft. Diese Welle hat längst auch den Sport und Tischtennis erreicht – nicht selten aufgrund persönlicher Beziehungen zu Sportlerinnen und Sportlern aus der Ukraine. Möglichkeiten, zu helfen, gibt es viele, zum Beispiel mit Sach- und Geldspenden oder dem Bereitstellen einer Unterkunft.
Sandra Peter, Trainerin vom TuS Fürstenfeldbruck, beherbergt beispielsweise aktuell die beiden TuS-Spielerinnen Iryna Motsyk und Olena Nalisnikovska bei sich im Haus. Das ist nichts Ungewöhnliches – zu normalen Spieltagen in der 3. Bundesliga Süd. Dieses Mal schon, denn die beiden Spitzenspielerinnen werden wohl noch einen längeren Aufenthalt in Deutschland haben, „obwohl sie bei Kriegsbeginn sofort zurück in die Ukraine wollten, um bei ihrer Familie zu sein“, berichtet Peter. Verwandte und Freunde hätten sie aber davon überzeugt, in Deutschland zu bleiben. „Wir versuchen sie ein bisschen abzulenken von den ganzen Nachrichten und dem, was sie über ihr Smartphone aufsaugen“, sagt Peter. Tischtennis-Training oder ein Skitag dienen derzeit als pure Zerstreuung von den aufwühlenden Informationen aus der Heimat. „Man ist ziemlich machtlos. Außer gut zusprechen, trösten und in die Arme nehmen, ist nicht viel möglich. Tischtennis steht gerade überhaupt nicht an erster Stelle, Training und Wettkampf bieten den beiden aber wenigstens ein bisschen Ablenkung.“
Große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft in der TT-Szene
Die Anteilnahme aus der Tischtennis-Szene ist groß. Sandra Peter hat bereits Anrufe von anderen Vereinen bekommen, die ihre Unterstützung anboten und fragten, wie es den ukrainischen Spielerinnen von Fürstenfeldbruck gehe. Das brachte Peter auf die Idee, eine Hilfsaktion zu initiieren. „Es geht um konkrete Hilfen. Vielleicht kann ein Verein oder Mitglieder eine Unterkunft zur Verfügung stellen oder aber auch ein Training für geflüchtete Kinder/Jugendliche/Erwachsene anbieten. Im Gegenzug könnten Ukrainer/innen als Helfer, Betreuer und TT-Trainer in den Vereinen unterstützen.“
Die Angebote würden gesammelt und unter anderem über die beiden TuS-Spielerinnen in den ukrainischen sozialen Medien weiterverbreitet werden, sodass Kontakte und letztlich Unterstützung entstehen können.
Wenn Vereine oder Personen helfen wollen, dann können Sie ihr konkretes Hilfsangebot mit einem konkreten Ansprechpartner und Kontaktdaten gerne senden an:
Der Bayerische Tischtennis-Verband leitet die Anfrage an die entsprechenden Stellen weiter. Der BTTV selbst hat seine Unterstützung bereits zugesagt, wird bei der Bekanntmachung der Aktion helfen; zudem hat Leistungssportreferentin Krisztina Toth angeboten, ein Trainingsangebot für geflüchtete Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf die Beine zu stellen.