Noch weit vor dem Morgengrauen brachen zuletzt (angehende) Tischtennisschiedsrichter aus vielen Teilen Bayerns nach Niederrieden, nördlich von Memmingen. Ihr Ziel war dort der Schiedsrichter-Kongress. Der Kongress diente zum einen der regelmäßigen Regelauffrischung und dem Austausch der Schiedsrichter im BTTV, zum anderen war er Teil der Ausbildung für die aktuell sechs Anwärter zum Verbandsschiedsrichter (namentlich: Simon Grönert, Werner Hartha, Yue Ma, Sebastian Bauer, Marko Moor und Ronald Malchow).
Der inhaltliche Teil begann mit praxisrelevanten Entwicklungen der Tischtennisregeln. Zwar gab es im vergangenen Jahr keine relevanten Regeländerung, dafür wurden Neuerungen und Veränderungen bei den Regelauslegungen durch den Internationalen Tischtennisverband (ITTF) und den Deutschen Tischtennisverband (DTTB) besprochen. Besonders intensiv wurden dabei die Auslegungen diskutiert, die Anwendung finden, wenn die Betreuer bei Individualturnieren in der Jugend durch andere ersetzt werden.
Danach teilten sich alle Teilnehmer in verschiedene Workshops auf. Im Laufe des Tages konnte sich jeder mit drei verschiedenen Themen auseinandersetzen. Zur Wahl standen die internationalen Tischtennisregeln, der Einsatz als Schiedsrichter am Tisch, die Aufgaben des Oberschiedsrichters beim Mannschaftskampf und der Schlägertest. Beim Workshop zum Schlägertest konnten die Verbandsschiedsrichteranwärter erstmals auch die Arbeit mit den hochsensiblen Messgeräten üben, mit denen die Belagdicke und Krümmung des Belags auf Hundertstelmillimeter genau gemessen werden kann. Diese Geräte kommen ab der 3. Bundesliga regelmäßig zum Einsatz.
Für die Schiedsrichteranwärter stand am frühen Abend noch eine besondere Herausforderung an: Beim Schenkel-Cup vom FC Niederrieden, einem Race-Turnier ab 1300 Q-TTR-Punkten, konnten sie sich erstmals als Schiedsrichter am Tisch versuchen. Dafür erhielten sie als Erstausstattung vom BTTV gelbe, rote und weiße Karten (für das Time-Out), eine Wählmarke und zwei Netzlehren. Die verschiedenen Aufgaben des Schiedsrichters dann gleichzeitig zu erfüllen, ist zu Beginn eine große Herausforderung gewesen. Nach ihrem Einsatz waren die Schiedsrichter, wenn auch nicht physisch, mindestens genauso angestrengt wie die Spieler. Für die Schiedsrichteranwärter geht es mit der theoretischen Prüfung an diesem Sonntag, 24. November, und der mündlichen sowie der praktischen Prüfung am Samstag, 7. Dezember, bei der Bayerischen Jugendmeisterschaft in Dillingen weiter.