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Neue Schiedsrichter bestehen erste Bewährungsprobe

Bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften in Dillingen wird die praktische Prüfung erfolgreich abgelegt

Von links: Werner Hartha, Simon Grönert, Sebastian Bauer und Yue Ma. Es fehlt: Ronald Malchow. Foto: privat

Dass wir nicht gerade mit einer Vielzahl an Schiedsrichtern gesegnet sind, wurde am vergangenen Wochenende bei den Bayerischen Meisterschaften in Dillingen deutlich. Statt 32 Unparteiischen standen nur 20, bestehend aus Erfahrenen, Volunteers und Neulingen, zur Verfügung. Weshalb sich Verbandsschiedsrichterobmann Joachim Car gezwungen sah, teilnehmende Jungen und Mädchen zum Zählen zu verpflichten. Denn ansonsten wären die eingeteilten Schiedsrichter ohne große Pausen stundenlang im Einsatz gewesen.

Für ein Quintett bildete die BEM der Jugend den Abschluss des Neulingkurses. In Dillingen wurde die mündliche und praktische Prüfung abgelegt, nachdem zwei Wochen zuvor die theoretische Prüfung angestanden hatte. Yue Ma vom SV Weiß-Blau Allianz München hat die Sportart in seiner chinesischen Heimat in der Schule gelernt und spielt hierzulande in der Bezirksklasse A an Position zwei. „Es gab einmal bei einem Spiel Unstimmigkeiten wegen einer Auszeit im fünften Satz. Der Gegner behauptete, diese müsste immer eine Minute betragen.“ Weil er es selbst nicht wusste, entschied er sich, Schiedsrichter zu werden. „So kann ich künftig bei falschen Aussagen widersprechen.“ Bei den Bayerischen Meisterschaften der Jugend war er von Beginn an voll fokussiert. „Die Zuschauer haben mich nicht abgelenkt, ich habe mich nur ein bisschen müde gefühlt“, meinte Ma nach den ersten beiden Spielen. Künftig wird er in der Regional- und Oberliga eingesetzt. Einen Vorgeschmack bekam er Anfang Oktober, als er das Regionalliga-Spiel FC Bayern München gegen SV DJK Eggolsheim als Zuschauer live verfolgt hat.  

Noch fehlen Erfahrung und Routine

Sebastian Bauer vom SV Rednitzhembach will durch das Schiedsrichtersein „die Regeln besser kennenlernen“. Jenes Wissen soll ihm in der Praxis für die Spiele der Herrenmannschaften helfen. „Ich habe einiges gelernt“, blickt er auf die Ausbildungszeit zurück. Als Beispiel nennt er sein nun vertieftes Wissen über die Schlägerbeschaffenheit. Die Tätigkeit als Oberschiedsrichter in der vierten und fünften Liga reizt ihn, wenn es darum geht, als Einziger „alles auf dem Schirm zu haben.“ Bei den ersten Einsätzen zeigte er sich selbstkritisch. „Mir fehlt noch die Erfahrung und Routine“, räumt er ein. Aber bekanntlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aufgrund seiner Nähe zum TV Hilpoltstein hofft Bauer, bei Heimspielen der zweiten Mannschaft in der Regionalliga eingesetzt zu werden.

Werner Hartha vom Henger SV sieht den Vorteil darin, „intensiver in das Spielgeschehen eingebunden zu sein.“ Mit der Zeit begeistere es mich, ein höherklassiges Spiel leiten zu können. „Ich kann mich noch steigern, es gibt noch Kleinigkeiten zu verbessern“, zog Hartha ein Zwischenfazit. Irgendwann auch mal in einer der drei Bundesligen an Zähltisch zu stehen, ist für Hartha „Motivation genug, um jetzt nach der Ausbildung weiterzumachen. Ich will auch mal in der 2. Bundesliga in Hilpolstein eingesetzt werden, das ist dann mit dem vielen Zuschauern gleich eine andere Atmosphäre“, gibt er ein Fernziel aus. Doch zunächst wird er vermutlich wie Bauer bei der Zweitligareserve seinen Mann stehen.

Wie die Jungfrau zum Kinde

Ansporn für Simon Grönert vom FC Adler Weidhausen ist es, neben dem allgemeinen Interesse am Tischtennis „die Leute, welche die Regeln nicht kennen, zu korrigieren.“ Schiedsrichter ist für ihn „Spaß am Sport neben dem Spiel.“ Seine ersten Einsätze bei der Bayerischen der Jugend empfand er als angenehm. „Es läuft echt gut, alles ist gut organisiert. Ich habe immer jemand, den ich fragen an. Den Rest blende ich total aus.“ Weil er selbst seine Punktspiele unter der Woche austrägt, hat er am Wochenende Zeit, um als Schiedsrichter zu fungieren. „Das lässt sich gut vereinbaren“, blickt er voraus.

Wie die Jungfrau zum Kinde kam Ronald Malchow vom SSV Anhausen zur Schiedsrichterprüfung. Er hatte sich vor ein paar Wochen eigentlich als Schiedsrichter-Volunteer gemeldet und sprang dann flugs noch auf den Neulingskurs-Zug auf. Er hat nach eigenen Angaben schon viele Positionen im Tischtennis bekleidet, so hat der 62-Jährige eine gültige C-Trainer-Lizenz bis Ende 2028.

Schlussendlich konnte Lehrgangsleiterin Kerstin Glaser verkünden, dass alle fünf die Prüfung bestanden haben. Glückwunsch! 

Ronald Malchow. Fotos: Jürgen Renner
Sebastian Bauer
Werner Hartha
Yue Ma
Simon Grönert kontrolliert das Netz.
Grönert im Gespräch mit Verbandsschiedsrichterobmann Joachim Car (links: Ist der Schläger in Ordnung?
Lehrgangsleiterin Kerstin Glaser sitzt an der Spielbox und füllt den Prüfungsbogen aus.

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