Als Schiedsrichter beim Tischtennis bietet sich die einmalige Möglichkeit, Sportleidenschaft mit spannenden Reisen zu verbinden. So auch beim WTT Youth Contender Darwin – das weltweit am weitesten von Bayern entfernte Turnier. Für mich, der derzeit in Australien studiert, war es eine willkommene Gelegenheit, mein Hobby auch während meines Auslandsstudiums weiter zu verfolgen und dabei Darwin, die „tropical capital“ des Northern Territory, zu erkunden.
Darwin: Mehr als nur ein Turnierort
Schon einige Tage vor Beginn des Turniers bin ich angereist, um die Region zu erkunden. Mit Temperaturen um 35 Grad herrscht in Darwin tropisches Klima – eine Abwechslung für jemanden, der das kühlere Wetter in Europa gewohnt ist. Die beeindruckende Natur, die Nähe zum Meer und die Stadtatmosphäre machen Darwin zu einem Erlebnis. Tischtennisturniere offenbaren also nicht nur sportliche Leidenschaft, sondern eröffnen auch die Möglichkeit, neue Orte zu entdecken und das Abenteuer zu genießen.
Das Turnier: WTT Youth Contender Darwin
Das Turnier selbst erstreckt sich über vier Tage und zog über 100 junge Athletinnen und Athleten vor allem aus Australien und Neuseeland an. Besonders die Finalspiele, die am Freitag begannen, boten spannende Matches und zeigten das hohe Niveau der Teilnehmenden. Ein Spieler aus Dänemark hatte dabei die weiteste Anreise, was die internationale Ausrichtung des Turniers unterstreicht.
Internationale Schiedsrichtergemeinschaft
Auch für die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter war das Turnier ein internationales Ereignis. Kolleginnen und Kollegen aus Asien, insbesondere aus Japan, Südkorea, Singapur, Malaysia und den Philippinen reisten ebenfalls an. Besonders schön war es, mit Sam Miller einen australischen Schiedsrichter wiederzutreffen, den ich bereits 2023 bei einem Turnier in Metz, Frankreich, kennengelernt hatte und der im kommenden Jahr bei den University Games in Deutschland sein wird. Einer der beiden eingesetzten Evaluierer stammt aus Österreich, weitere europäische Schiedsrichter waren leider nicht vor Ort. In Darwin führte die ITTF Schiedsrichterevaluierungen durch, die besonders für „Blue Badge“-Schiedsrichter von Bedeutung sind, um ihre Lizenz zu erhalten. Die internationale Gemeinschaft und die professionelle Umgebung machen den Einsatz als Schiedsrichter bei solchen Turnieren zu einer aufregenden Herausforderung.
Schiedsrichter werden: Ein Schritt in die internationale Welt
Mit einer internationalen Schiedsrichterlizenz (White Badge), die bereits vier Jahre nach dem Einstieg als bayerischer Verbandsschiedsrichter erworben werden kann, steht einem die Tür zu Turnieren auf der ganzen Welt offen.
Für alle, die diese einzigartige Kombination aus Sport und Reisen erleben wollen: In Bayern findet derzeit eine Verbandsschiedsrichterausbildung statt, bei der kurzfristig Entschlossene noch die Chance haben teilzunehmen. Informationen zu dieser bis Anfang November möglichen Online-Ausbildung gibt es in diesem Artikel und bei Kerstin Glaser (k.glaser.srlehre@gmail.com).