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Sportentwicklung  

Emotionale Sätze im Gästebuch sorgen für rührende Momente

Interview mit Verbandsfachwart Breitensport Toni Pfeffer als Nachlese zum Bundesfinale der mini-Meisterschaften

Toni Pfeffer, Verbandsfachwart Breitensport beim BTTV. Foto: Jürgen Renner

Vor zwei Monaten stand der TTV Beratzhausen im Rampenlicht, als der Verein in der Nähe von Regensburg das Bundesfinale der mini-Meisterschaften durchgeführt hat. Inzwischen hat der dafür zuständige Verbandsfachwart Breitensport Toni Pfeffer, zugleich Jugendleiter beim TTV, das Event mit seinen Vereinskollegen Revue passieren lassen. Im Interview verrät er, was gut war und was er nächstes Mal anders machen würde. 

Hallo Toni, das Bundesfinale ist inzwischen zwei Monate her. Wie fällt dein Fazit aus? Was bleibt dir besonders in Erinnerung?
Es war das erhoffte Familienfest. Das Motto „Finale dahoam“ war nicht nur daher gesagt. Nein, es wurde gelebt und kam gefühlt ehrlich rüber. Was mich am meisten beeindruckt hat, waren meine Helfer, Vereinskollegen und Freunde, die über sich bei ihren Einsätzen über sich hinausgewachsen sind. Sie waren immer dabei, jederzeit freundlich und hilfsbereit, egal wie wenig Schlaf sie hatten. Außerdem der Sieger bei den Jungen, Konstantin Kindlein, der Steinplattenkönig ohne Vereinsbezug. Das ist die Geschichte schlechthin, wenn man bedenkt, dass er bisher kein Systemtraining in einem Verein hatte.

Wie waren die Rückmeldungen der Eltern? Was wurde explizit hervorgehoben?
Fast alle Eltern gaben uns als Feedback, dass sie sich wohlgefühlt haben. Nicht nur die Kids hatten ihren Spaß. Die Eltern blieben bei den meisten Veranstaltungen auf der Strecke, das wollten wir nicht. Daher habe ich von allen Besuchern/-innen im Vorfeld zum Beispiel Allergien oder Vorlieben abgefragt. Ich hatte mir vorgenommen, dass ich alle 134 Personen beim Namen nennen möchte, wenn sie anreisen. Leider habe ich es nicht ganz geschafft. Wir wurden gelobt, dass alles super vorbereitet war und das Rahmenprogramm gepasst hat. Jongleur Jan Daumin war ein Highlight für die Kinder.

Was lief in deinen Augen sehr gut?
Der Freitagabend, 7. Juni, als wir alle im Park unser Abendessen gemeinsam einnehmen konnten. Es war nach langer Anreise für alle gefühlt Urlaubsfeeling. Der zweite Abend mit den Bands bis Mitternacht war ebenfalls der Hammer.  

Über welche Geste oder welchen Satz hast du dich am meisten gefreut?
Es war mehrere. Zum Beispiel ein Dankesbrief und Nachrichten von Eltern und Kindern. Ich wurde beim Turnier bereits um Erinnerungsfotos gebeten. Ein Junge schickte mir das Bild zu und bedankte sich nochmals wie auch sein Vater. In das Gästebuch wurden sehr emotionale, ehrliche und liebevoll Sätze eintragen. Da können einem schon fast die Tränen vor Freude kommen, wenn man sich das Buch durchblättert….

Nobody is perfect. Was war verbesserungswürdig?
Die Zahl der Übernachtungsbetriebe würde ich nächstes Mal versuchen zu minimieren. Das war jedoch unserer Region geschuldet. Leider gibt es kein großes Hotel, sodass das alle dort hätten übernachten können. Ich habe zudem gelernt, dass weniger mehr ist. Es wäre sinnvoller gewesen, die beiden Bands auf zwei Abende verteilen. Ebenso würde ich künftig Detailfragen mit anderen Leuten besprechen und nicht versuchen, alles selbst zu händeln

Wie fiel das Resümee seitens des DTTB aus?
Erwin Daniel, Ressortleiter Breitensport, und Marita Bugenhagen, Referentin Breitensport, haben mir bescheinigt, dass es wohl das beste Bundesfinale der vergangenen Jahre war, was die Stimmung, Ambiente und Ablauf betrafen. Also ich denke wir können zufrieden sein. Der BTTV hat seinen Ruf als Top-Ausrichter wieder unter Beweis gestellt, wenn es um bundesweite Veranstaltungen geht. In diesem Fall auch einmal bei einem Breitensport-Event.

Waren die Tage vor dem Event die stressigsten?
Ja, obwohl ich bereits seit Jahren mit der Organisation beschäftigt war. Das Bundesfinale wurde wegen Corona zweimal verschoben. Geplant war es ursprünglich für 2020 zum 40-jährigen Bestehen unseres Vereins.Die Tage vor dem Turnier waren die wohl stressigsten in meiner bisherigen Durchführerlaufbahn. Details sind wichtig, wenn es um Kinder geht. Vor allem, wenn diese den ganzen Tag begleitet werden. Es war mein Herzenswunsch, allen ein unvergessliches Ereignis zu bieten, welches ihnen immer positiv in Erinnerung bleiben wird.

Der TTV ist ein umtriebiger Verein und richtet immer wieder Turniere aus. Wie viele Helfer waren beim Bundesfinale im Einsatz?
Es waren gut 30 Helfer, davon je vier vom Juniorteam und Bezirk. Somit war es ein großes Projekt für unseren kleinen „Dorfverein“. Im Hintergrund waren noch Florian Wäsch, Lisa Saur und Magdalena Höfele in die Vorbereitungen involviert.

Blicken wir nach vorne: Die neue Saison der mini-Meisterschaften steht bevor. Erhoffst du dir in Bayern einen kleinen Schub, nachdem durch das Bundesfinale die mini-Meisterschaften in den vergangenen Monaten in den Medien präsenter waren?
Ich konnte bereits in der vergangenen Saison 23/24 einen Schub feststellen. Die Zahl der Ortsentscheiden stieg in Bayern von 187 auf 218. Jedoch waren es vor Corona noch knapp 250 Ortsentscheide. Das sollte wieder das Ziel sein, danach wird auf die magischen 300 Ortsentscheide hingearbeitet.

Das DTTB-Schnuppermobil ist inzwischen in bayerischer Hand. Da du der Experte für Fördergelder bist: Welche Zuschüsse sind hierzu möglich?
Für jeden Verein gibt es in jedem Bezirk bestimmte Fördermöglichkeiten seitens des BLSV/DOSB/DTTB oder BVS. Wer mich anspricht, für den klopfe ich gerne für die Aktionstage ab, welche Zuschüssen möglich sind. Bei der Abnahme von Sportabzeichen ist beispielsweise eine Förderung denkbar.

Vielen Dank für das Interview, Toni! 

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