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Neues aus den Vereinen  

„Man tut etwas Gutes für die Gesellschaft"

TTC Hof gibt jungen Spielern frühzeitig Verantwortung, um sie als Ehrenamtliche an den Verein zu binden

Philipp Stöckert (links) und Niklas Bachmann. Fotos: privat

Am heutigen Dienstag, 5. Dezember, ist internationaler Tag des Ehrenamts

Viele Vereine betreiben eine gute Jugendarbeit, allerdings meistens auf der sportlichen Ebene. Der TTC Hof aber auch auf Funktionärsebene. Jüngstes Beispiel: Bei der Jahreshauptversammlung wurde der 17-jährige Niklas Bachmann in den Vorstand aufgenommen, der, sobald er volljährig ist, auch nach außen hin mehr Verantwortung übernehmen soll.

„Bei mir war das damals genauso“, erinnert sich der aktuelle erste Vorstand, Philipp Stöckert. „Drei Tage nach meinem 18. Geburtstag bin ich ohne Einlernphase Vorstand geworden.“ Dies soll bei Bachmann nicht so sein, er wird behutsam herangeführt. „Es war klar, dass ich das Amt nicht die nächsten zehn Jahre ausführen will. Weil Niklas schon Jugendkassierer ist, haben wir uns zusammengesetzt und die Übergangsphase besprochen. Denn er soll nicht ins kalte Wasser geworfen werden.“ Denkbar sei, dass Stöckert dann sein Stellvertreter wird.

Jugendkasssierer? Richtig, beim TTC Hof gibt es nämlich eine eigene Jugendabteilung, „The Young TTC“ mit jeweils zwei Vorständen und Kassierern. Letztere verantworten ein eigenes Budget.  In der Satzung des Hauptvereins ist verankert, dass alle Mitglieder ab 14 Jahren wählen dürfen. „Wir geben den jungen Spielern viel Verantwortung, weil ohne diese Verantwortung bleiben sie sonst dem Verein nicht dauerhaft erhalten.“ Wenn die Spieler dann einer anderen Stadt studieren, sei der Vereinsbezug größer. Bestes Beispiel ist Stöckert selbst, der in München wohnt und an Weihnachten das nächste Mal in der Heimat vorbeischaut.

Schwierigkeit, alle(s) unter einen Hut zu bekommen

Die Aufgabe des Vorstands sei anspruchsvoller, als man gemeinhin denke. „Das Schwierigste ist, verschiedene Meinungen und Ideen unter einen Hut zu bekommen, ohne dass jemand beleidigt ist“, spricht Stöckert aus Erfahrung. Zumal es im Verein unterschiedliche Gesellschaftsschichten gibt.

150 Mitglieder hat der TTC Hof, davon viele Jugendliche, die auch neben dem Vorstand in andere Aufgabe eingebunden werden. So stellen sich diese bei den Sponsoren vor, wodurch eine engere Bindung zwischen Verein und Unternehmen entsteht. Mit Emira Neumann gibt es eine 15-Jährige, die sich größtenteils selbst für das Vorbereitungsturnier „Hof Open“ verantwortlich zeichnete. „Sie hat jetzt bei der Versammlung zuletzt gemeint, dass sie sich um die Vereinsmeisterschaften kümmern will“, erzählt Stöckert.

Mit 14 stieg Bachmann beim TTC Hof ein. „Man fühlt sich besser in den Verein integriert, wenn man bei Versammlung nicht neben den Funktionären sitzt, sondern auch selbst entscheiden kann." Bereits Anfang des Jahres sei Stöckert auf ihn zugekommen. „Er hat mir erklärt, was Vorstand sein bedeutet und mir Tipps gegeben. Ich habe es mir danach vorstellen können“, erinnert sich Bachmann. Womit die Übergangsphase begann, die nun bis Mai nächsten Jahres dauert, wenn Bachmann 18 wird. Er hat bisher bei einem Sponsor vorgestellt, mit Strafen bei einem Nichtantritt beschäftigt und Schiedsrichter-Tische bestellt. „Man tut etwas Gutes für die Gesellschaft", nennt Bachmann einen Beweggrund für das Ehrenamt

Übrigens: Alle Anstrengungen sind bisher nicht fernab der Öffentlichkeit abgelaufen, sondern vor drei Jahren gewann der TTC Hof für sein Jugendprojekt den BLSV-Quantensprungpreis (siehe untenstehende Meldung).

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