Naomi Pranjkovic vom SV DJK Kolbermoor ist als dreifache Titelgewinnerin die Königin der 75. Bayerischen Meisterschaften der Damen/Herren A-Klasse. Im Einzel-Endspiel von Neumarkt i.d. Oberpfalz entthronte die 18-Jährige in sieben Sätzen ihre vier Jahre ältere Teamkollegin Laura Tiefenbrunner (SV DJK Kolbermoor), die bei den beiden letzten Titelkämpfen (2020 und 2022 ebenfalls in Neumark) nicht zu bezwingen gewesen war. Bronze holten Lea Fath (TV Hofstetten), die im Viertelfinale das 12-jährige, hoch gehandelte Supertalent Koharu Itagaki (TSV Bad Königshofen) aus dem Rennen geworfen hatte, und die 16-jährige Neu-Bayerin Melanie Merk (TTC Langweid). Mit vereinten Kräften waren Pranjkovic/Tiefenbrunner im Damen-Doppel eine Klasse für sich, auch wenn sich die Überraschungsfinalisten Amelie Schnabl/Lilli-Sara Popp beim 1:3 sehr achtbar aus der Affäre zogen.
Bereits am Samstag hatte Pranjkovic zusammen mit Hannes Hörmann (TV Hilpoltstein) das Mixed gewonnen. Für Pranjkovic ein wichtiger Grundstein für den späteren Dreifach-Triumph: „Hannes und ich haben erstmals zusammen gespielt und auf Anhieb fast schon überraschend gut harmoniert. Unsere und meine Leistung im Mixed haben mir sehr viel Selbstvertrauen für den weiteren Turnierverlauf gegeben.“
Tom Schweiger bezwingt routinierten Topfavoriten
Der Ausgang des Herren-Einzels machte Pranjkovics Glück komplett, denn hier bejubelte ihr ebenfalls erst 18-jähriger Freund Tom Schweiger (FC Bayern München) den Titelgewinn, besiegte in einem ausgesprochen attraktiven und mitreißenden Endspiel den topfavorisierten Routinier Alexander Flemming (TV Hilpoltstein). „Dieser Erfolg bedeutet mir wirklich sehr viel, zumal im Finale gegen Alex Flemming, der in Tischtennis-Bayern schon seit vielen Jahren eine absolute Größe ist“, so der groß gewachsene neue Meister. Im Halbfinale hatte Flemming den Angriff der Jugend beim 4:3 vis-à-vis Mike Hollo (SV Riedering) noch abwehren können. Schweiger war durch einen 4:1-Halbfinalerfolg über Daniel Rinderer (TTC Fortuna Passau) ins Endspiel eingezogen.
Zweifachsieger Hannes Hörmann
Zum Doppel-König avancierte indes Hannes Hörmann, der zum „Wiederholungstäter“ wurde. Nach dem Mixed mit Pranjkovic gewann der 18-Jährige auch den Doppel-Titel mit seinem Hilpoltsteiner Klub- und Teamkollegen Matthias Danzer. Das Finale war eine ganz enge „Kiste“ zum 3:2 gegen Nico Longhino/Sebastian Hegenberger (FC Bayern München/TV Hilpoltstein). Beim Stand von 7:9 sorgte eine gelb-rote Karte (Longhino hatte sich über den unglücklichen Punktverlust zum 7:9 mit Schlägerklopfen auf den Hallenboden geärgert) fürs 7:10. Hörmann/Danzer gewannen schließich mit 11:9.
Begeisterter BTTV-Präsident
BTTV-Präsident Konrad Grillmeyer verfolgte die Meisterschaften vom ersten bis zum letzten Ballwechsel als Zuschauer und war mehr als angetan: „Was die Spielerinnen und Spieler hier geboten haben, hat mich wirklich absolut begeistert. Die Felder waren viel stärker und homogener besetzt als in den letzten Jahren, sodass es schon sehr früh im Turnierverlauf zu engen Partien kam.“
Hallentemperatur ärgert rührigen Gastgeber
Erneut einen großartigen Job machte bei seiner dritten Gastgeberschaft in Folge auch das riesengroße Team vom ASV Neumarkt um Abteilungsleiter Stefan und seine Söhne Michael und Manuel Hoffmann. Nur eine Sache wurmte Stefan Hoffmann gewaltig: „Auch wenn dies nicht unsere Schuld war, möchte ich mich bei allen, die da waren, vor allem aber den Spielerinnen und Spielern, für die grenzwertig niedrigen Temperaturen in der Halle entschuldigen. Leider hat es die Stadt, welcher der Termin seit Monaten bekannt war, versäumt, für eine angemessene Beheizung zu sorgen. Bei jedem Fußball-Hallenturnier, das diesen Winter hier gespielt wurde, war es wollig warm und nun das. Wir haben natürlich auch kurzfristig alles in unserer Macht stehende versucht, doch die Heizung wird extern gesteuert und das kann offenbar einzig und allein der Hausmeister, der an diesem Wochenende aber leider verhindert war.“
Zuschauerzahl deutlich gestiegen
Die positiven Aspekte überwogen jedoch bei weitem, Hoffmann streicht deren zwei heraus: „Wir hatten zwar schon mit etwas mehr Zuschauern als im letzten Jahr gerechnet, doch es waren dann deutlich mehr. Das starke Teilnehmerfeld, die entspanntere Corona-Situation, die diesmal wirklich umfangreiche Vorberichterstattung in der lokalen Presse haben sich hier offenbar sehr positiv ausgewirkt. Auch die Players-Party als gemeinsamer Ausklang des ersten Turniertags war mit über 100 Besuchern war eine sehr schöne Sache.“