Das Aushängeschild des TV Hilpoltstein sind natürlich die Herren 1, die seit nunmehr 18 Jahren in der 2. Bundesliga spielen. Neben dem Spitzensport legt der Verein aber auch viel Wert darauf, dass der Breitensport gefördert wird. Schließlich gibt es Talente wie Matthias Danzer, Hannes Hörmann und Sebastian Hegenberger nicht alle Tage.
Im Rahmen der Hilpoltsteiner Stadtmeisterschaft im Tischtennis hat der TV Hilpoltstein den Breitensport in den Fokus gerückt und wurde mit guter Resonanz belohnt. Strahlende Gesichter gab es beim Ortsentscheid der mini-Meisterschaften (Durchführung bis 15. Februar übrigens noch möglich). Insgesamt 30 Kinder (davon zwei außer Konkurrenz, die schon bei anderen Ortsentscheiden gespielt hatten) gingen in drei unterschiedlichen Altersklassen an den Start und spielten ihre Sieger aus. Das größte Teilnehmerfeld war die AK2, bei der sich auszeichnet, dass TVH-Abteilungsleiter Uli Eckert seit zwei Jahren in der Grundschule mit einer Schul-AG aktiv ist.
Aber nicht nur die Minis kamen in die Stadthalle, sondern auch 20 Senioren/-innen mit 70 Jahren und älter, die regelmäßig am Montagvormittag Tischtennis spielen. Zusätzlich waren weitere Spieler in der Hobbyrunde am Start, so dass sich die Abteilungsleitung um Robert Nachtrab und Eckert über mehr als 60 Spieler/-innen im Breitensportbereich freuen konnten. Auch mehrere Damen sind dabei, die wiederum die Zweitliga-Heimspiele der Männer bei Kaffee und Kuchen besuchen.
Schul-AG gibt es bereits seit vier Jahren
Die Schul-AG an der städtischen Grundschule wurde bereits vor vier Jahren ins Leben gerufen. Zehn Kinder der dritten und vierten Klasse werden von Uli Eckert trainiert und teilweise von einem Bufdi unterstützt. „Die Voraussetzungen sind natürlich unterschiedlich. Wenn das neue Schuljahr beginnt, geht es bei den Drittklässlern zunächst viel um das Jonglieren und Balancieren, weil das Ballgefühl und die Koordination noch fehlen“, betont Eckert. Nach Verlassen der Grundschule endet diese Betreuung jedoch nicht, im Gymnasium spielt eine Sportlehrerin selbst Tischtennis und kann somit einen guten Übergang beim Wechsel zu einer weiterführenden Schule gewährleisten. An der Schule kann auch das Tischtennis-Abzeichen abgelegt werden, welche vor allem die Teilnehmer der Schul-AG machen. Für zwölf Jugendliche ohne Spielberechtigung wurde zudem ein Weihnachtsturnier durchgeführt, bei dem es nicht um Gewinnsätze, sondern um Punkte ging. „Ansonsten sind die schlechteren frustriert, weil sie nur verlieren“, erklärt Eckert.
Bei den Schulen wurde auch schon am Ende der Sommerferien ein Outdoor-Parcour aufgebaut, dabei halfen auch mehrere Lehrer mit. Es ging darum, mit dem Aufschlag ein bestimmtes Feld zu treffen. Bald in den Faschingsferien, aber sonst auch in den Osterferien und Ende August werden Lehrgänge mit Zweitligaspieler Alexander Flemming angeboten, bei denen auch die restlichen Spieler der Herren 1 als Trainer dabei sind. 40 bis 60 Spielerinnen und Spieler sind pro Einheit (dreimal am Tag) dabei. „Vereinsmitglieder erhalten einen Nachlass, es kommen Kinder aus ganz Mittelfranken mit 50 bis 80 Radius“, sagt Eckert.
Ideen: Stadtwurst und Rundlauf im Bierkeller
Auch in der Stadt mit ihren knapp 14.000 Einwohnern selbst gibt es kreative Köpfe und der Zusammenhalt ist groß. Ein kreativer Kopf ist Uli Planer, der die „Es geht um die Stadtwurst“-Aktion gestartet hat, wovon ein Exemplar bei den Stadtmeisterschaften verlost wurde. Ein gemeinsames Event mit TVH ist dazu geplant, zudem kann sich Eckert auch vorstellen, dass in Gasthäusern und Bierkellern einen Rundlauf auf die Beine zu stellen.
Kurz: Der TV Hilpoltstein zeigt, dass Tischtennis vom Profi- bis zum Breitensport abgedeckt werden kann. 2020 wurde der Verein dafür mit dem Breitensportpreis und dem "Grünen Band" vom DOSB ausgezeichnet.