Das gibt es nicht alle Tage: Vater und Sohn spielen bei den Bayerischen Meisterschaften der Senioren mit. In Salzweg am vergangenen Samstag war dies jedoch der Fall, als David (42) und Herbert Streibl (81) mitwirkten.
Beide hatten früher, wie auch Sebastian Streibl (46), zwei Spielzeiten in der damals fünftklassigen Bayernliga gespielt, David nach der Saison 2004/05 in der Landesliga Südost den Schläger zur Seite gelegt. „Als ich zum Studieren nach Jena gezogen bin, habe ich mit dem Tischtennis aufgehört“, erzählt David Streibl. Zwar hatte er in Thüringen versucht, mit einem Verein „warm“ zu werden, doch er stellte fest, dass die Kameradschaft wie bei den SF Gmund-Dürnbach im Osten nicht dieselbe war. „Ich habe stattdessen Tischfußball sowie Skat gespielt und bin Downhill Skateboard gefahren.“
Comeback im März 2022 nach 17 Jahren Pause
Doch als es ihn nach vielen Jahren wieder zurück in die Heimat zog, „habe ich mir ein Hobby gesucht.“ Naheliegend war, dass er wieder mit Tischtennis anfängt. Dies war Ende 2021 der Fall. Schnell war der Spaß wieder zurück und so feierte David Streibl im März 2022 in der zweiten Mannschaft des TV Bad Tölz sein Comeback. Im Herbst wurde er dann auch in der ersten Mannschaft eingesetzt, im November ging es auch gegen seinen Ex-Klub. Am Ende der Saison 2022/23 stand der Aufstieg die Bezirksoberliga, wo sich die Tölzer aber nur eine Saison halten konnten. „Beim TV ist es wunderbar, ich würde nur gerne wieder höher spielen. Aber wir arbeiten daran“, sagt Streibl. Und wie: Mit 22:0-Punkten führen die Bad Tölzer die Tabelle an.
Auch beim Sommer Team-Cup mitgemischt
Doch Streibl, der auch Jugendwart im Verein ist, ist nicht nur in Punktspielen aktiv: Maximilian Kotthaus aus der Zweiten machte Werbung für Turniere, weshalb er 2023 bei den Bezirkseinzelmeisterschaften der Senioren Oberbayern-Süd mitspielte. Aufgrund einer 2:3-Niederlage gegen Johann Klingenberg, den er noch aus jungen Jahren kennt, qualifizierte er sich nicht für die Bayerische. Anders ein Jahr später, als er bei der Bayerischen in Leistungsklassen in Vohburg die Konkurrenz der A-Klasse bei den Senioren 40 gewann. Genauso lief es auch beim Sommer Team-Cup: Mit "Die Stopp-Spins" wurde es 2023 nichts mit den Bundesfinale in Saarbrücken, dafür aber ein Jahr später. „Bei mir steht der Spaß im Vordergrund und ich freue mich über schöne Ballwechsel. Es geht mir um die Abwechslung zum Büroalltag“, betont Streibl, der im Bereich E-Commerce tätig ist.
Vater will nicht übernachten, deswegen ein Tagestripp
Weil bei den Leistungsklassen die TTR-Obergrenze bei 1750 liegt und Streibl einen Q-TTR von 1767 hat, spielte er nun bei der Bayerischen in Salzweg mit. Mit dabei: sein Vater Herbert und auch Klingenberg. Weil sein Vater nicht übernachten wollte, war das Trio nur am Samstag am Start. Also auch nicht am Freitag im Mixed, weil da eh noch ein Auswärtsspiel in Hausham auf dem Programm stand. David Streibl: „Nächstes Jahr werde ich schauen, dass ich das ganze Wochenende freihalten kann.“
Ein Wochenende im Juni muss er sich nun freihalten, denn als Einzel-Dritter hat er sich für die TT-Finals qualifiziert. Dort war er bereits im Vorjahr dabei – als Trainer von Dennis Stetter (SG Peiting-Peißenberg). „Das war super, deswegen freue ich mich darauf.“ Auf das Spielen. Aber auch auf alte Bekannte. „Ich werde ein paar Fans aus Jena einladen“, sagt Streibl mit einem Augenzwinkern.
Alle drei Vorrundenspiele mit 3:0 gewonnen
Sein Vater Herbert (Q-TTR 1459) ist übrigens an Position eins in der dritten Mannschaft in der Bezirksklasse A aktiv und kam bisher in sechs von 14 Ligaspielen zum Einsatz. Bei der Bayerischen hatte er alle drei Vorrundenspiele mit 3:0 gewonnen, aber trat dann durch den Übernachtungsverzicht am Sonntag im Viertelfinale nicht mehr an. Eventuell hätte er mindestens das Halbfinale erreicht.
Und es hätte auch in Erfurt geheißen: Wenn der Vater mit dem Sohne…