Drei Mentoren waren angetreten, um zu beweisen, dass der Negativtrend der vergangenen Jahre mit einem zum Teil drastischen Rückgang der Mitgliederzahlen in den Nachwuchsabteilungen deutscher Tischtennisvereine erfolgreich bekämpft werden kann. Und dies mit einem überschaubaren Aufwand: Drei bis vier Hospitationen und Demonstrationstrainings, dazu jeweils intensive Nachbesprechungen mit den Trainern sowie ein Erkenntnisaustausch. Darüberhinaus jederzeit für Fragen per E-Mail und Telefon innerhalb eines Jahres erreichbar gewesen.
Beim Symposium 2022 in Grenzau hatten sich die Initiatoren Manfred Muster und Karl Kamps im kleinen Kreis die Unterstützung von VDTT-Präsident Gert Zender, Vizepräsident Frank Fürste und der damaligen DTTB-Präsidentin Claudia Herweg sichern können. Herweg schlug ein über ein Jahr laufendes Pilotprojekt vor, um dann beurteilen zu können, ob eine Weiterverfolgung des Projekts auf DTTB-Ebene möglich ist. Eine wissenschaftliche Begleitung, die weit über eine Erfassung der Veränderung der Mitgliederzahlen ging, sollte die Aussagekraft des Projekts verdeutlichen.
Die Leitung des VDTT-Projekts oblag Bernd Krey; Mentoren waren neben ihm auch noch Manfred Muster und Sigi Holzknecht. Teilnehmende Verbände: Bayern mit zwei Vereinen und Baden-Württemberg mit vier Vereinen.
Die wichtigsten Ergebnisse nach einem Jahr:
- Anstieg Jugendmitglieder um rund 20 Prozent von 111 auf 132.
- Anstieg jugendlicher Mannschaftsspieler um 40,7 Prozent von 54 auf 76.
- Anstieg der Jugendlichen mit mindestens 50 Prozent Trainingsbeteiligung um 48,7 Prozent
- Anstieg Jugendmannschaften von elf auf 26
- Die Anzahl der Trainingstage und -stunden hat um 33,3 Prozent zugenommen
- Anstieg der aktiven Trainer um 13,3 Prozent
- TTR-Punkte moderat gestiegen
- Spaß und Zufriedenheit am Training haben bei Jugendlichen von 4,78 auf 5,20 zugenommen (Skala von 1 bis 6). Bei Trainern von 4,33 auf 5,00
Neben den aufgeführten Ergebnissen zeigt sich, dass durch die inhaltliche Arbeit der Mentoren teilweise auch Strukturen in den Vereinen weiterentwickelt werden konnten. Und dies nicht nur auf Ebene des Trainings. Einen positiven Einfluss gab es zusätzlich auf die mini-Meisterschaften. Hier schaffte es Holzknecht, weitere Vereine zu überzeugen, Ortsentscheide durchzuführen.
Ex-DTTB-Präsidentin Claudia Herweg gratulierte vor kurzem dem VDTT und den Mentoren zum erfolgreichen Abschluss des Projekts und schlägt vor, den DTTB umfassend von den Ergebnissen zu informieren. Ihres Erachtens sollte über eine flächendeckende Koordination durch den DTTB diskutiert werden; als weitere Möglichkeit nennt Herweg noch private Plattformen.
Außerdem haben sich die Verantwortlichen bereits mit einem zentralen Problem des Projekts befasst, das für die Zukunft entscheidend sein kann, und Lösungsvorschläge entwickelt: Der Frage, wie künftig geeignete Mentoren gesucht und gefunden werden können.
Ein Dank gilt zuletzt den beiden teilnehmenden Landesverbänden aus Bayern und Baden-Württemberg. Ohne deren Unterstützung in finanzieller und ideeller Weise, wäre das Projekt nicht durchzuführen gewesen.