Ende der 90iger Jahre waren noch knapp mehr als 700.000 Mitglieder im Deutschen Tischtennis Bund gemeldet, etwas mehr als 20 Jahre später ist die Zahl auf nunmehr rund 520.000 geschrumpft. Diese traurige Entwicklung haben Karl Kamps und Manfred Muster, „Urgesteine“ des VDTT (Verband Deutscher Tischtennistrainer) zum Anlass genommen, ein Mentorenmodell zu entwickeln, das im vergangenen Sommer anlässlich des VDTT-Symposiums auch DTTB-Präsidentin Claudia Herweg vorgestellt wurde und im Erfolgsfall als „Blaupause“ für einen bundesweiten Einsatz dienen könnte.
Es richtet sich sowohl an Vereine mit frisch ausgebildeten Übungsleitern, denen geholfen werden soll, „Fuß zu fassen“ als auch an „schwächelnde Jugendabteilungen“, die dringend eine „Frischzellenkur“ benötigen. Wichtigstes Ziel ist die Steigerung der Mitgliederzahlen in den Jugendabteilungen (und damit verbunden, als Garant für Nachhaltigkeit, ein spaßbetontes, qualitativ gutes Training). Hierfür kommen ausgewählte Mentoren zum Einsatz, die die Vereine drei- bis viermal im Jahr besuchen, mit den Verantwortlichen diskutieren und Empfehlungen aussprechen, dreimal selbst ein beispielhaftes Training durchführen, aber auch permanent als Ansprechpartner und Berater – z.B. per Whatsapp-Videos und Telefon, zur Verfügung stehen werden (z.B. um Technikkorrekturen zu besprechen).
Das Projekt, das bisher von den zwei großen Landesverbänden Bayern und Baden-Württemberg unterstützt wird, wird geleitet und wissenschaftlich ausgewertet von Bernd Krey. Der Startschuss für die sieben Vereine und vier Mentoren erfolgte vor Kurzem. Nach einem Jahr wird eine erste Bilanz gezogen.
Im Moment sind in Bayern die Vereine Rot-Weiß Klettham-Erding (Oberbayern-Nord) und ASV Hegge (Schwaben-Süd). Der dritte soll in der Nähe des Wohnorts von Sepp Radlbrunner, langjähriger und erfolgreicher Honorartrainer des BTTV, sein - sprich: in nicht allzu ferner Umgebung von Unterwössen (Landkreis Traunstein). Dritter Mentor neben Muster und Radlbrunner ist Sigi Holzknecht aus Durach, Jugendtrainer und "Reanimator" einer Jugendabteilung.