Kennen Sie Michael Lösch? Nein, müssen Sie auch nicht kennen. Er spielte mit seiner Mannschaft SV Erolzheim in der Saison 2019/20 in der Bezirksliga Gruppe 1 West (Schwaben-Süd) und gewann gegen Laurin Goell vom DJK Seifriedsberg 3:1 (11:6, 11:7, 5:11, 11:7). Das ist an sich keine Meldung wert.
Bis zuletzt war jedoch das Goells letzte Einzel-Niederlage, danach blieb er in 35 Duellen (davon coronabedingt nur vier in der Saison 2020/21) unbesiegt. 18 Einzel absolvierte er dabei nach dem Aufstieg in der Bezirksoberliga (als Tabellendritter bedingt durch einen Rückzug), wo er nun vergangenen Samstag auf Anastasios Papoutsis vom FSV Großaitingen traf. Nach zwei verloren Sätzen war Goell schon auf der Verliererstraße, doch er kämpfte sich zurück und glich zum 2:2 aus. Im entscheidenden fünften Satz verlor der 26-Jährige jedoch denkbar knapp mit 10:12 und war somit erstmals seit dem 13. Dezember 2019 wieder geschlagen, nachdem er zuvor noch das erste Einzel 3:0 gewonnen und auch im Doppel mit Sarah Alzinger Papoutsis zusammen mit Sascha Pohanka 3:1 in die Schranken gewiesen hatte.
Ziel: TTR-Wert von 1856 auf 1950 erhöhen
„Ich hatte schon mal gegen Papoutsis gespielt und wusste, was auf mich zukommt“, war für ihn Vorfeld klar, dass es kein Sieg im Vorbeigehen wird. „Nach dem gewonnenen Doppel dachte ich, dass wird schon klappen. Aber dann bin ich während des ersten Einzels umgeknickt und war in meiner Beweglichkeit eingeschränkt“, haderte Goell mit dem Schicksal. „Hintenraus hat mir dann die Konstanz gefehlt und ich habe ein, zwei leichte Fehler gemacht.“ Zwar wehrte er bei 9:10 einen Matchball ab, doch die nächsten zwei Punkte gingen an seinen Gegner. Somit war er den Nimbus der Unbesiegbarkeit los. Kleiner Trost: Sein Team gewann die Partie mit 6:4. Für ihn zählt aber eh der Mannschaftserfolg, mit seinem Team will in dieser Saison in die Landes- und perspektivisch in die Verbandsliga aufsteigen. „Die Änderung von 6er auf 4er hat uns in die Karten gespielt“, betont Goell, der drei starke und junge Mitspieler an seiner Seite hat. Sein persönliches Ziel, ist einen TTR-Wert von 1950 zu erreichen, derzeit steht er bei 1856, nachdem ihm durch die Niederlage gegen Papoutsis werden ihm 14 Punkte abgezogen wurden. Vor knapp drei Jahren stand er noch 1725.
Regelmäßig und intensiv trainiert
„Die Gegner waren teilweise auf dem gleichen Niveau, aber ich habe mich gut auf die Spiele vorbereitet, indem ich mit besseren Spielern regelmäßig und intensiv trainiert habe“, lautete sein Erfolgsrezept für die Siegesserie. Zudem haben ihn keine Verletzungen aus der Bahn geworfen, wie es in der Vergangenheit schon der Fall (beispielsweise eine Daumen-OP) war. Im Verein habe man ob seiner tollen Serie schon gewitzelt.
Goell spielt seit Sommer 2018 wieder für Seifriedsberg (der Ort gehört zu Blaichach bei Sonthofen), zuvor war er auch für den SV Memmingerberg (während seiner Ausbildung in Friedrichshafen), TSV Durach und – zu Beginn seiner Laufbahn - TV Immenstadt im Einsatz. 2013 hat Goell, der im rund 15 km entfernten Waltenhofen wohnt, die C-Lizenz erworben und trainiert die fortgeschrittenen Jugendlichen.