Seit dem 21. August war die Para-Tischtennis-Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften im Oktober in Asien unterwegs – auf dem Programm standen ein Lehrgang in Tokio und anschließend die Teilnahme an den China Open in Peking. Dort suchte die deutsche Abordnung die einzige Möglichkeit, sich vor der WM mit den Chinesen zu messen und war mit einer Ausbeute von acht Medaillen äußerst erfolgreich. Der gebürtige Niederbayer Thomas Schmidberger sicherte sich im Einzel den Titel in der WK 3 und holte zusammen mit Einzel- Bronzemedaillengewinner Thomas Brüchle Silber im Team. Thomas Rau gewann als weiterer Deutscher Einzel-Gold in der WK 6.
Schmidberger legte eine blitzsaubere Gruppenphase hin und musste sich im Viertelfinale gegen den Chinesen Zhai Xiang zum ersten Mal richtig strecken. Doch der Viechtacher behielt die Nerven und zog mit einem 13:11 im Entscheidungssatz ins Halbfinale ein, wo er auf Laowong aus Thailand traf. Dieser machte Schmidberger wieder weniger Probleme und so stand dem Finale zwischen der Nummer Eins der Welt, Feng Panfeng und der Nummer Zwei der Welt nichts mehr im Wege. Der Deutsche erwischte einen Traumstart und gewann die ersten beiden Durchgänge recht klar, doch Feng hatte noch etwas zuzusetzen. Der Weltranglistenerste glich aus und erzwang den Entscheidungssatz – den Schmidberger dann allerdings deutlich mit 11:4 gewann und somit verdient den Titel gewann.
Sein Teampartner Thomas Brüchle spielte sich ebenfalls im Halbfinale vor, wo er allerdings von Feng nach erbitterter Gegenwehr gestoppt wurde. Gemeinsam mit Schmidberger erreichte er im Team außerdem den zweiten Platz – auch hier trafen die beiden im Finale auf China und zogen diesmal mit 0:2 gegen die Lokalmatadore den Kürzeren.
Lena Kramm scheidet in der Gruppe aus
In der WK 9 war die Pfaffenhofenerin Lena Kramm für Deutschland ins Rennen gegangen, musste sich aber im Einzel trotz eines Sieges gegen die Thailänderin Thermoya als Dritte in ihrer Gruppe geschlagen geben. Auch im Team blieb Paralympics-Teilnehmerin von Rio 2016 mit ihrer Partnerin Marlene Reeg in der Gruppe hängen. Die einzige Medaille für die deutschen Damen holte die Wahl-Düsseldorferin Sandra Mikolaschek, die sich in der WK 4 bis ins Halbfinale vorspielte.
Volker Ziegler zog ein positives Fazit der Asien-Tour: „Wir haben hier wertvolle Eindrücke für die finale Vorbereitung auf die WM gesammelt, die wir nun bei den letzten Lehrgängen in Lasko und Bad Blankenburg verarbeiten werden,“ so der Bundestrainer. Auch mit dem Trainingslager in Tokio war Ziegler sehr zufrieden: „Die Trainingsbedingungen im Ajinomoto National Training Center in Tokio waren wirklich hervorragend. Wir konnten uns bei dieser Maßnahme schon einmal ein Bild davon machen, was uns in zwei Jahren von der Anreise und Zeitumstellung erwartet, insofern können die Paralympics kommen.“
Alle Ergebnisse im Detail finden Sie unter http://www.ipttc.org/upload/results/files/.
Die Medaillen der Deutschen im Überblick:
Gold:
Thomas Schmidberger (WK 3)
Thomas Rau (WK 6)
Silber:
Thomas Brüchle/ Thomas Schmidberger (WK 3)
Thomas Rau/ Jochen Wollmert (WK 7)
Bronze:
Sandra Mikolaschek (WK 4)
Thomas Brüchle (WK 3)
Valentin Baus (WK 5)
Jan Gürtler/ Valentin Baus (WK 5)