Lena Kramm (19) aus Pfaffenhofen, die für den TSV Schwabhausen - unter anderem im Regionalliga-Team - sowie für den BSV München auf Punktejagd geht, war kurz vor Beginn der Spiele in Rio in die deutsche paralympische Mannschaft berufen worden. Kramm hatte vom Ausschluss der russischen Sportler profitiert. Die von Geburt an halbseitig gelähmte Linkshänderin schied zwar in der Vorrunde aus, sammelte aber jede Menge wertvolle Erfahrungen am Zuckerhut. Zum Empfang in der Staatskanzlei war Kramm am Montagabend mit ihrem langjährigen Trainer Munir Jassem erschienen. Der aus dem Irak stammende ehemalige arabische Meister und Tischtennis-Trainer ist als Teil des BTTV-Lehrteams an Aus- und Fortbildungen beteiligt.
Neben Kramm wurden auch Sabine Winter (SV DJK Kolbermoor) und der gebürtige Lindauer Thomas Brüchle (SV Salamander Kornwestheim/SV Deuchelried) ausgezeichnet, der an der Copacabana zusammen mit dem Zwieseler Thomas Schmidberger Mannschafts-Silber gewonnen hatte. Winter, frischgebackene Doppel-Europameisterin, war in Rio als vierte Spielerin in der Mannschaft und sogenannte P-Akkreditierte dabei. Die DTTB-Damen gewannen sensationell Silber.
Ministerpräsident Horst Seehofer empfing die bayerischen Teilnehmer an den Olympischen und Paralympischen Spielen von Rio de Janeiro. Die Sportler erhielten einen bayerischen Löwen und trugen sich in das Gästebuch der Staatsregierung ein. „Sie alle haben uns gezeigt, worauf es ankommt im Sport und im Leben: auf Leidenschaft und Leistung, auf Motivation und Teamgeist“, ließ Seehofer verlauten. Insgesamt hätten bayerische Sportler in Brasilien 28 Medaillen gewonnen, elf davon in Gold.