Seit Wiedereinführung des Wettbewerbs anno 2014 kennt die Deutsche Pokalmeisterschaft der Damen nur zwei Titelträger: den ttc berlin eastside und den oberbayerischen SV DJK Kolbermoor. Dass sich daran auch bei der zwölften Auflage, die an diesem Wochenende mit Qualifikation und Final Four in Sinzheim bei Baden-Baden ausgetragen wurde, nichts ändern würde, stand bereits vor dem Finale fest: Macht es Kolbermoor zum dritten Mal oder Berlin zum zehnten Mal? Diese Frage blieb. Ein Berliner 3:0-Erfolg lieferte die Antwort, allerdings nicht jene, die man sich aus bayerischer Sicht erhofft hatte. Kolbermoor muss sich wie im Vorjahr mit Silber begnügen.
Die Hoffnungen auf den dritten Titel-Coup der Kolbermoorerinnen waren allerdings bereits im Halbfinale erheblich geschwunden. Das hatte man durch einen Sieg von Hana Arapovic (3:1 gegen Izabela Lupulesku) und zwei von Team-Superstar Annett Kaufmann (jeweils 3:2 gegen Chantal Mantz und Lupulesku) gegen den TSV Langstadt zwar mit 3:1 (Laura Tiefenbrunner unterlag Franziska Schreiner) gewonnen, doch Kaufmann verletzte sich in ihrem zweiten Einzel kurz vor Ende des zweiten Satzes so schwer am Knie, dass ein Weiterspielen zwischenzeitlich auf der Kippe stand. Letztlich konnte Kaufmann das Finale gegen Berlin zwar bestreiten, musste – um nur ein statt möglicherweise zwei Einzel zu spielen – allerdings an Position drei aufgeboten werden.
Position eins übernahm Arapovic, die im Auftakteinzel neue Hoffnung aufkommen ließ, als sie dicht vor einem Erfolg gegen Berlins Chinesin Sun Mingyang stand, schließlich jedoch drei Matchbälle ungenutzt ließ. Viel Beifall verdiente sich im Anschluss auch Laura Tiefenbrunner, die als „Amateurin“ der Profi-Weltklasse von Nina Mittelham beim 15:13, 6:11, 12:14 und 9:11 gewaltigen Widerstand leistete. Nun war Kaufmann an der Reihe, und sie stemmte sich vis-à-vis Shan Xiaona mit allen ihr verbliebenen Kräften gegen die drohende Niederlage, doch es reichte nicht ganz: Ein 2:3 besiegelte das 0:3.
Dachau und Fürstenfeldbruck scheiden in der Qualifikation aus
In der Qualifikation war Kolbermoor seiner haushohen Favoritenrolle in den Gruppenspielen gegen die Drittligisten DJK Holzbüttgen (3:0) und DJK SB Stuttgart (3:1) recht souverän gerecht geworden. Für den TSV Dachau sowie den Zweitligisten TuS Fürstenfeldbruck war das Pokalturnier dagegen bereits nach Abschluss der „Quali“ am Samstag beendet.
Underdog „Bruck“, der zudem auf den Einsatz seiner Spitzenkräfte Iryna Motsyk, Farida Badawy und Olena Nalisnikovska verzichtete, musste sich in Gruppe C, trotz tapferer Gegenwehr, erwartungsgemäß den Erstligisten Berlin (1:3) und ESV Weil (0:3) beugen. Für Staunen sorgte Janine Hanslick, die gegen Berlins amtierende U19-WM-Dritte Mia Griesel in vier Durchgängen den absolut bemerkenswerten Gegentreffer markierte.
Dachau, mit Sabine Winter, Koharu Itagaki, Naomi Pranjkovic und Emine Ernst, d. h. ohne Seoyoung Byun und Tin-Tin Ho, angereist, verpasste den Gruppensieg und damit den Einzug ins Final Four nur ganz knapp. Nach einem ungefährdeten 3:0 über den Drittligisten SU Neckarsulm reichten im „Gruppenfinale“ gegen den Erstliga-Mitbewerber TSV Langstadt zwei Siege von Sabine Winter (3:2 gegen Franziska Schreiner, 3:0 gegen Chantal Mantz) nicht zum Erfolg. Die 2:3-Niederlage von Koharu Itagaki im Auftakteinzel gegen Mantz sollte am Ende ausschlaggebend sein. Keine echte Chance auf den dritten Punkt ergab sich im Einzel von Naomi Pranjkovic gegen Izabela Lupulesku (0:3) sowie im Abschlussdoppel von Itagaki/Ernst gegen Sophia Klee/Franziska Schreiner (1:3).