Sieben auf einen Streich: Zum siebten Mal holte sich Sabine Winter (TSV Schwabhausen, bald TSV 1865 Dachau) den DM-Titel im Doppel und überflügelte damit Nicole Struse (1989, 1992, 1996, 1997, 2000 und 2006) siegreich. Dieses Kunststück gelang ihr mit sechs verschiedenen Doppelpartnerinnen. Erstmals 2010 mit Kathrin Mühlbach (die sporadisch für Meister ttc berlin eastside im Einsatz ist, gefolgt von 2013 und 2015 mit Petrissa Solja, welche inzwischen ihre Karriere beendet hat. Der vierte Streich gelang 2018 mit Huong Do Thi (inzwischen Schreiner, LTTV Leutzscher Füchse). Doppel-Titel Nummer fünf gab es 2020 mit Berlins Nina Mittelham. 2021 war die Kolbermoorerin Laura Tiefenbrunner ihre Partnerin, vorgestern fiel die Wahl auf Sophia Klee von TTC Weinheim. Winter kommt aus bayerischer Sicht am nächsten Cornelia Faltermaier (ebenfalls TSV Schwabhausen), die 1990, 1991 und 1994 jeweils mit Jin-Sook Cords ganz oben auf dem Treppchen stand, und Kristin Lang (damals noch Silbereisen, SV DJK Kolbermoor), welche 2009, 2014 und 2017 triumphierte.
17 an der Zahl: Eine zahlenmäßig starke Truppe stellte neben dem TV Hilpoltstein (mehr als 70 Personen) der TTC 1990 Hof (Oberfranken-Ost). Neben mehreren Jugendspielern, darunter auch Julia Schenk (ATSV Oberkotzau), die im Sommer mit einer Teil-Spielberechtigung nach Hof wechseln wird und bei Bayerischen Meisterschaften A-Klasse in Neumarkt/Oberpfalz am Start war, waren Spieler von vier Herrenmannschaften dabei. Machte 17 Leute. „Die Halle war perfekt für Tischtennis. Man war relativ nah am Geschehen, in Neu-Ulm beim Pokal Final Four, wo wir dieses Jahr auch gewesen sind, war alles etwas mehr auf Distanz“, sagte Jugendspielerin Alina Gemeinhardt. „Wir haben sehr viele bekannte Spieler und Trainer unter den Zuschauern gesehen. Es war einfach ein tolles Event“, meinte die 17-Jährige. Mit einem Kleinbus (9-Sitzer) sowie in mehreren privaten Autos waren die Hofer angereist. Wie Gemeinhardt erfuhr, hat ein Nachbarverein mit drei Klubs sogar einen Reisebus angemietet.
Jugend(leiter) forscht: Der ASC Boxdorf (Mittelfranken-Nord) hatte sich mit 14 Leuten, davon acht Kids, auf den Weg nach Nürnberg gemacht, um das Weihnachtgeschenk einzulösen. Die Jugendleiter Thomas Gebauer und Thomas Schmidt sowie Helfer Sven Stuiber hatte Karten erhalten und fuhren mit den Kids und Eltern in den Nürnberger Südwesten. „Wir hatten unseren Spaß, denn es waren viele spannende Spiele zu sehen“, berichtet Gebauer, der Karten in Reihe zwei hatte und somit den Stars ganz nah war. Die Kids sammelten derweil eifrig Autogramme auf einem Schläger.
Rasender Reporter: Uli Eckert, seines Zeichens Abteilungsleiter beim Herren-Zweitligisten TV Hilpoltstein, war einer von rund 120 Volunteers. Dabei war der 60-Jährige für die Medien (wie tischtennis.de, mytischtennis.de) zuständig. Direkt nach den Spielen bat er die Spielerinnen und Spieler, ihre Einschätzungen als WhatsApp-Sprachnotiz abzugeben. Diese leitete er dann an die Redakteure weiter, wodurch eine sehr aktuelle Berichterstattung garantiert war.
Zufriedener Präsident: BTTV-Präsident Konrad Grillmeyer hofft auf eine Signalwirkung in Bayern in den nächsten Wochen. „Die DM in Bayern gibt hoffentlich einen Schub in den einzelnen Vereinen, damit Tischtennis wieder den Stellenwert wie vor der Pandemie hat“, so seine Statement bei der Bilanz-Pressekonferenz. „Die Halle in Nürnberg war von der Größe her ideal für unseren Sport.“ Er lobte insbesondere die tolle Stimmung. „Das kann man auch für Bayern werten. Hier sind die Leute, die unseren Sport wahrnehmen und als Zuschauer verfolgen wollen“, ist sich Grillmeyer sicher.
Race-Finalisten bei DM: Von den Teilnehmern des Endturniers der Bavarian TT Race Serie wurden – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – unter den Zuschauer Mathias Ullrich (TV 1848 Schwabach) und Gerald Weiß (VfB Bach) gesichtet. Für Ullrich war es fast ein Heimspiel, denn Schwabach liegt nur wenige Kilometer von der Kia Metropol Arena entfernt. „Am Sonntag ging es nach einem beendeten Spiel zügig mit der nächsten Paarung weiter, sodass eigentlich nie Leerlauf war. Es waren tolle Spiele. Die für Tischtennis perfekte Halle mit tischnahen Plätzen und guter Akustik hat die DM zu einer Top-Veranstaltung gemacht“, resümierte Ullrich.
Nichts normal bei Norma: Direkt gegenüber der Kia Metropol Arena hatte Lebensmittel-Discounter Norma erst paar Tage vorher Wiederöffnung nach Vergrößerung gefeiert. Und durfte sich am Samstag über einen höheren Umsatz freuen. Etliche Zuschauer deckten sich dort ein, zumal es an den vier Verpflegungsstationen in der Halle in Stoßzeiten zu lange Schlangen kam.
Terminkollision: Wo und vor allem wann die nächsten Deutschen Meisterschaften stattfinden, steht noch nicht ganz fest. Wie DTTB-Präsidentin Claudia Herweg auf der Bilanz-Pressekonferenz erklärte, ist Erfurt (dann inklusive Jugend und Senioren) geplant. Da jedoch am geplanten Wochenende eine größere Veranstaltung in der Stadt in Thüringen stattfindet und dadurch die Hotelsituation angespannt ist, wird überlegt, entweder auf eine andere Stadt oder einen anderen Termin auszuweichen. Bis Ende der Woche solle eine finale Entscheidung fallen, so Herwig.
Eltern ohne Sohn: Bastian Steger (TSV Bad Königshofen) musste kurzfristig krankheitsbedingt passen. Was auch seine Eltern sehr bedauerten, die trotzdem an beiden Tagen in der Halle waren und dafür bestimmt Bastis Teamkollege Kilian Ort die Daumen drückten. Der 26-Jährige musste jedoch im Einzel seine Medaillenhoffnungen gegen den späteren Vizemeister Patrick Franziska begraben - Bronze im Doppel dürfte dafür entschädigt haben.