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Personal/Hintergrund  

Beharrlicher Visionär

Dr. Carsten Matthias feiert heute sein 25-jähriges Dienstjubiläum beim BTTV

Stationen und Bilder aus 25 Jahren Geschäftsführer-Tätigkeiten, u.a. mit Jörg Roßkopf in China, beim Verbandstag mit Konrad Grillmeyer und Gunther Czepera, im TV-Interview, mit Berthold Pils nach dem Gewinn der Senioren-WM, beim Golfen, TT-Spielen oder beim Bavarian TT-Race Finale in BTTV-Tracht

1996 wird Bayern München Deutscher Fußball-Meister, das DFB-Team Europameister, Nicole Struse gewinnt die Tischtennis-EM, Macarena wird ein Chart-Hit, Bill Clinton als US-Präsident bestätigt, der Liter Diesel kostet 1,22 DM, und die Sendung mit der Maus wird 25...

Genauso viele Jahre auf dem Buckel hat der Geschäftsführer des Bayerischen Tischtennis-Verbandes am heutigen Freitag: Dr. Carsten Matthias feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum beim größten Tischtennis-Landesverband und viertgrößten Sportfachverband in Bayern. Am 1. Oktober 1996 hat er als 33-Jähriger beim BTTV losgelegt.

„Das was unser damaliger, leider verstorbene, Präsident Claus Wagner bei Carstens zehnjährigem Amtsjubiläum geschrieben hatte, kann ich heute noch voll unterstreichen: Ich bedanke mich ganz herzlich bei unserem Geschäftsführer für sein enormes Engagement, das weit über seine vertraglichen Verpflichtungen hinausgeht, für seinen unermüdlichen Einsatz und sein stets loyales Verhalten“, so Präsident Konrad Grillmeyer.

Deutscher Meister und Senioren-Weltmeister im Doppel

Der promovierte Chemiker Matthias bewarb sich seinerzeit beim BTTV, weil die damaligen Job-Aussichten in seiner Branche katastrophal waren. Er disponierte um, und es sollte für beide Seiten ein „großer Wurf“ (Wagner) werden. Zugute kam ihm im Bewerbungsprozess nicht nur sein fortschrittliches Denken und die unbedingte Haltung, etwas bewegen zu wollen, sondern die Affinität zur Sportart, sowohl im Breiten-/Vereinssport (zum Beispiel als Jugendleiter beim Heimatverein TSV Ottobrunn) als auch im Spitzensport als langjähriger Erst- und Zweitligaspieler. Den größten Erfolg feierte Matthias 1987, als er an der Seite von Bernd Sonntag Deutscher Meister im Doppel wurde. 2016 landete er mit dem Gewinn der Senioren-WM in Alicante zusammen mit Berthold Pilsl einen weiteren sportlichen Coup.

"Visionär und Stratege, der eine Nervensäge sein kann"

Bei seinem Antritt in der BTTV-Geschäftsstelle sorgte er zunächst dafür, die Abläufe schneller, effizienter, serviceorientierter zu gestalten. Ein zentraler Punkt war die Einführung der EDV und im weiteren Verlauf die Verwaltungs-Aufgaben in digitale Prozesse zu transformieren, um Geschäftsstelle und Verband modern und zukunftsgerichtet aufzustellen.

Den Blick zu weiten, über den Tellerrand zu schauen war und ist ein weiterer Aspekt seiner Tätigkeit. Das bloße Verwalten ohne merkliche Fortschritte ist seine Sache nicht. „Wir müssen auch als Sportverband unternehmerisch denken“, betont er nimmermüde, um letztlich die Sportart zu stärken; beispielhaft seien genannt die Organisation und Vermarktung von Veranstaltungen, die Initiierung des Bavarian TT-Race (mittlerweile als Turnierserie in neun Landesverbänden), die Ausgliederung des Lehrbereichs in eine gGmbH und die Pläne eines eigenen Tischtennis-Zentrums mit Möglichkeiten für den Spitzen- und Breitensport.

Sein Geschäftsführer-Kollege aus Niedersachsen, Heinz Löwer, der am 1. Oktober selbst sein 30-jähriges Jubiläum feiert, beschreibt ihn als „Visionär und Stratege, der manchmal eine Nervensäge sein kann. Oder um es höflicher zu formulieren, ihn zeichnet eine gewisse Beharrlichkeit aus.“

"Intrinsische Motivation, Dinge vorwärtszubringen"

„An Carsten schätze ich seinen Unternehmergeist und seine nie aufhörende Bereitschaft bzw. intrinsische Motivation, Dinge vorwärtszubringen. Dies hilft unserer Sportart sehr“, sagt myTischtennis-Geschäftsführer Jochen Lang. „Ich kenne Carsten mittlerweile schon 30 Jahre, habe ihn als Gegner, Mannschaftskollegen, Arbeitskollegen, Geschäftsführerkollegen WTTV und ByTTV), Doppelpartner (DM Augsburg 1998), und Geschäftspartner (myTT-ByTTV) kennen und schätzen gelernt.“

Die Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems, die Implementierung von click-TT nicht nur als Ergebnis-Plattform, strategische Kooperationen mit myTischtennis: Schlagworte, die die bisherige Amtszeit von Carsten Matthias kennzeichnen.

Der Cappuccino darf nicht fehlen

Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lässt er oft freie Hand („Entscheide das selber!“). Er vertraut und beschränkt sich nicht auf typische Chef-Aufgaben. Der 58-Jährige repariert und transportiert auch Tische von A nach B, fungiert als Turnierleiter oder als Hallensprecher bei Bayerischen Meisterschaften. Solange der Cappuccino nicht ausgeht, ist alles okay. Sein Knowhow in punkto Wettspielordnung, Spielbetrieb oder Satzungs-/Rechtefragen wird bundesweit gerne zurate gezogen.

„Wir haben ähnliche Vorstellungen die Geschäftsführung eines Verbandes betreffend, was Teamplaying oder die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt angeht. Das Vertrauen ist groß“, sagt TTVN-Geschäftsführer Heinz Löwer. Durch die Entwicklung von click-TT und myTischtennis seien die Verbände stärker zusammengerückt. Löwer: „Das hat sich auch in der Pandemie bewährt, wo wir uns (gemeinsam mit Kollegen aus anderen Verbänden) in mehr als 20 Videokonferenzen ausgetauscht und gegenseitig unterstützt haben.“

Weitere Leidenschaften: Kartenspielen und Golfen

Dass Carsten Matthias ein geselliger Zeitgenosse ist, beschreibt Jochen Lang. Beide teilen die Leidenschaft Tischtennis, aber auch das Kartenspielen und Golfen. Für das Projekt TT-Zentrum organisierte der Verband 2020 ein Charity Golf Turnier.

„Gerne erinnere ich mich an unsere gemeinsamen Aufenthalte mit unserer Mannschaft in Bad Honnef, als wir im Team sehr viel Spaß hatten oder auch an die Besuche in meiner damaligen Stammkneipe „Opa Lohmann“ (damals ältestes Gastwirtehepaar Deutschlands), als Carsten es zunächst nicht glauben konnte, dass man 100%ig bei einer Bestellung eines „Krefelder mit viel Cola“ ein Krefelder und vier Cola bekommt, weil der über 90-jährige Wirt eben entsprechend Hörprobleme hatte“, berichtet Jochen Lang von einer Anekdote. Und betont weiter: „Ich wünsche ihm für den Rest seines Berufslebens weiterhin viel Schaffenskraft und Durchhaltevermögen, denn wir möchten noch viel nach vorne bringen. Ansonsten hoffe ich, dass sein Körper bald wieder eine gemeinsame Runde Golf ermöglicht. Da habe ich ihn wenigstens im Griff ;-)“.

Herzlichen Glückwunsch zum Dienstjubiläum!

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