Als Bezirksschiedsrichter immer "nur" Landesligaspiele leiten ? Muss nicht sein ! Nur drei Prüfungen und ein paar Jahre Erfahrung sind es von dort bis zum Internationalen Schiedsrichter - und dann kann es auch mal zu Olympia gehen. Bayern war 2012 wieder dabei !
"Well done" war die Botschaft, die die Turnierleitung und die ITTF-Chefs für das rund 30köpfige Schiedsrichterteam nach den Olympischen Spielen 2012 hatten. Geräuschlos und erfolgreich kamen also offenbar die 24 Schiedsrichter am Tisch, die 5 Schlägerkontrolleure, die 2 Deputies und der Oberschiedsrichter ihrer Aufgabe nach: Eine professionelle Dienstleistung für die Spieler beim wichtigsten Turnier der Welt zu erbringen. Deutschland war hier gleich mit drei Köpfen vertreten und damit -dank des guten Ausbildungsstandards im DTTB- stärker als jede andere Nation abgesehen vom Gastgeber. Neben der Ehre, für die "Weltausstellung des Sports" überhaupt nominiert worden zu sein, konnten Michael Zwipp (Oberschiedsrichter, HeTTV), Claudia Möller (SR am Tisch, TTVSH) und Torsten Küneth (Schlägerkontrolle, BTTV) also auch eine "fachliche Goldmedaille" mit nach Hause nehmen. Ganz abgesehen von den zahlreichen Eindrücken von der Stadt und dem olympischen Flair, das von 70.000 freiwilligen Helfern und einer stets ausverkauften Tischtennishalle ausging.
Auf der einen Seite hatten die Schiedsrichter ein ganz normales Turnier zu bewältigen, das seine Besonderheit vor allem durch seine Fokussierung auf nur 4 Tische, extrem starke Werbebeschränkungen und seine Seltenheit bezog. Auf der anderen Seite zog dieses Turnier, nicht zuletzt wegen der Liveübertragung jedes einzelnen Spiels, natürlich viele "Normalbürger" erstmals zum Tischtennis, von denen in Zukunft vielleicht einige in einem Sportverein hängen bleiben. Das gibt einem das gute Gefühl, als Schiedsrichter an einer ganz großen und wichtigen Sache mitgewirkt zu haben. Unter dem Strich also in jedem Fall eine positive Bilanz !