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ITTF vergibt "Blue-Badge"-Schiedsrichterlizenz nach Bayern

Johannes Kühhorn ist seit Mitte Mai offiziell internationaler Blue Badge Schiedsrichter. Er ist damit der einzige bayerische Schiedsrichter mit dieser zweithöchsten Lizenzstufe für Schiedsrichter am Tisch.

Johannes Kühhorn mit vorbildlicher Armarbeit im Einsatz beim WTT Youth Contender in Linz

Wie angekündigt, haben wir uns mit unserem neuen Blue Badge Schiedsrichter Johannes Kühhorn (Bayreuth) getroffen. Wir sprachen über die Lizenzstufe, den harten Weg bis zum erfolgreichen Ablegen der Prüfung und über die Motivation hinter der Schiedsrichtertätigkeit.

Nach fast zweijähriger Zwangspause nahm die ITTF im Februar ihr Ausbildungsprogramm wieder auf. Auf der nun bekanntgegebenen Liste neu qualifizierter Blue Badge SchiedsrichterInnen findet sich nach längerer Abstinenz mit Johannes wieder ein bayerischer Schiedsrichter. Doch wie erhält man die begehrte Lizenz, die einem die Tür zu den größten internationalen Turnieren öffnet?

Die Ausbildung zum „Blue Badge“ ist alles andere als einfach. Johannes absolvierte einen schriftlichen Regeltest, ein eintägiges Seminar zur Tätigkeit am Tisch (sog. Advanced Umpire Training) und ein mündliches Interview. Alles findet in englischer Sprache statt, um die Sprachfertigkeiten für internationale Einsätze nachzuweisen. Dem schließen sich Beobachtungen im Turniereinsatz an. ITTF-Evaluierende beurteilen die Leistungen und entscheiden, ob diese den Erwartungen an einen „Blue Badge“ entsprechen. Die erforderlichen vier „meets expectations“ erhielt Johannes im ersten Anlauf. Es gelang ihm, in knapp drei Wochen auf den WTT Youth Contendern in Linz und Berlin die Prüfungsbestandteile zu bestehen. Damit zählt er sicher zu den schnellsten AbsolventInnen weltweit. Um den Status zu halten, müssen diese positiv bewerteten Einsätze nun kontinuierlich nachgewiesen werden.

„Dass ich Schiedsrichter wurde war Zufall. Ein Bekannter meldete sich im Herbst 2011 zum Lehrgang an. Ich hatte Interesse an Regeln und deren Umsetzung und beschloss, dies auszuprobieren“ sagt der Jurist zu seinen Beweggründen. Im Januar 2015 bestand er auf den Bayerischen A-Meisterschaften die Verbandsschiedsrichterprüfung. Es folgten Einsätzen in den Bundesligen und auf überregionalen Turnieren: „Die Verbandsschiedsrichterprüfung war herausfordernd, ist aber für tischtennisbegeisterte Sportfreunde mit entsprechender Vorbereitung gut machbar. Als Verbandsschiedsrichter wurde ich mit interessanten Einsätzen gefördert. Highlights waren ein TTBL-Pokalspiel und das Bundesranglistenfinale in Bayreuth.“

Nur zwei Jahre später verlieh der Deutsche Tischtennis-Bund die nationale Schiedsrichterlizenz. Dies bescherte Johannes neben nationalen auch erste internationale Einsätze. Seine Leistungen wurden mit dem Einsatz bei den German Open 2017 belohnt, wo er als Assistent mit der Leitung des U21 Jungen-Finalspiel betraut wurde. Das in Bayern stattfindende TTBL-Pokalfinale sowie TTBL-Einsätze standen neben diversen Deutschen Meisterschaften – gekrönt mit dem Finale Herren-Einzel 2020 – auf dem Programm. Ebenfalls 2020 folgte mit der internationalen Schiedsrichterlizenz der nächste Schritt.

Bis zur Etablierung der neu eingeführten Lizenzstufe „Gold Badge“ sind Blue Badge SchiedsrichterInnen besonders bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen gefragt. „Olympische Spiele sind sicher der Traum jeder Schiedsrichterin bzw. jeden Schiedsrichters. Ich hoffe aber auch auf eine erfolgreiche Bewerbung des DTTB für die WM 2025“ sagt Johannes.

Zusätzlich zu vielfältigen Einsätzen gelang es dem Fachbereich Schiedsrichter, ihn zukünftig als Leiter der Schiedsrichter-Ausbildung zu gewinnen: „Mit dem Team um Kerstin Glaser, Rita Lindner und Torsten Küneth nehmen wir die Aus- und Fortbildung in Angriff und wollen ein neues Ausbildungskonzept etablieren. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe!“

Wir auch. Der gesamte Fachbereich Schiedsrichter gratuliert zu den Leistungen und freut sich auf die Zusammenarbeit!

Frischgebackener Blue Badge Schiedsrichter Johannes Kühhorn beim WTT Youth Contender in Berlin

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