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Sonstiges  

Wie wir als Verein mit der Corona-Krise umgehen

Teil 3 des Blogs von Kathi Teufl, BTTV-Praktikantin und Spielerin beim Drittligisten DJK SB Landshut

12. März 2020, früher Vormittag. Fragen über Fragen. Wird unsere Nummer eins aus Budapest zum Punktspiel nach Jena anreisen können? Macht es überhaupt Sinn, dass sie das Risiko in dieser ungewissen Phase eingeht? Wird der DTTB bis zum Wochenende ohnehin Maßnahmen ergreifen? Wohin führt das alles noch und wie geht es weiter?

Das und noch viel mehr schwirrte einem im Kopf herum. In Deutschland war die Corona-Krise erst vor kurzer Zeit so richtig angekommen. Klar hatte man davon gehört und gelesen, irgendwie war man auch ein wenig vorsichtiger, aber so richtig real wurde es erst, als das Virus direkt vor der Tür stand und quasi anklopfte. 

Natürlich betraf und betrifft uns die momentane Situation als Tischtennis-Verein, genau wie die vielen anderen Sportvereine. Zuerst waren wir skeptisch, schließlich fand der Alltag ganz normal statt. Kein Grund zur Sorge. Oder? Mittlerweile wissen wir es besser als noch vor rund zwei Monaten. 

13. März 2020: der DTTB erklärt die Saison für unterbrochen. Der BTTV beendet diese sogar komplett. Immer noch war einem nicht klar, wie lange die Unterbrechung der Serie und des Trainingsbetriebes andauern würde. Dass wir bis heute nicht zur Normalität zurückkehren konnten und somit auch das Vereinsleben komplett stillsteht, konnte und wollte man wirklich nicht voraussehen.

Doch was bedeutet die Corona-Krise für einen Verein wie die DJK SB Landshut? Man konnte ja schon mitverfolgen, dass beispielsweise der TuS Bad Driburg als gestandener Bundesligaverein an der Corona-Krise zerbrach und kommende Saison leider kein Teil der 1. Damen-Bundesliga mehr sein wird. 

"Müssen sicherlich mit Einbußen rechnen"

„Wir standen bisher noch nicht in direktem Kontakt mit dem Großteil unserer Sponsoren“, sagt unser Vorstand Max Katzenberger. „Aber ich gehe schon davon aus, dass wir coronabedingt mit Einbußen rechnen müssen. Gerade kleinere Unternehmen und Läden, die uns maßgeblich unterstützen, trifft die Krise noch härter, da muss man einfach sehen, wie sich das noch entwickelt.“

In Hinblick auf die Jugendförderung fallen neben dem wöchentlichen Training leider auch einige Aktionen bzw. Maßnahmen weg. Geplant war beispielsweise, in einer Landshuter Grundschule für Tischtennis als Vereinssport zu werben und so neue junge Mitglieder zu akquirieren. Des Weiteren hatten sich die Verantwortlichen mit anderen regionalen Vereinen abgesprochen und sogenannte „Anfänger-Spieltage“ vorgesehen. Auch Veranstaltungen wie das Ferienprogramm, die mini-Meisterschaften oder reguläre Jugendturniere in der eigenen Halle finden erst einmal nicht statt. Somit fallen natürlich auch die damit verbundenen Einnahmen weg.
„Der Sport lebt vom Kontakt und von der Gemeinschaft“, erklärt Jugendleiterin Vroni Carstens. „Da wird sich nach der Corona-Krise natürlich schon die Frage stellen, ob man Kinder, die noch nicht lange und nicht fest an den Verein gebunden waren, wieder in die Halle locken kann. Kurz vor dem Saisonabbruch hatten wir einen recht großen Zulauf von ganz Kleinen, die regelmäßig ins Training gekommen sind. Da hoffen wir natürlich, dass die danach auch noch Lust haben und bis dahin den Schläger nicht an die Wand nageln.“

Es bleibt einem also nichts anderes übrig als abzuwarten. Abzuwarten und sich an die Regeln und Vorschriften zu halten, damit ein normaler Alltag und irgendwann auch die normale Ausführung unseres Sports ganz bald wieder möglich wird. 

Sollte der Trainingsbetrieb für Vereinsmitglieder starten, orientiert man sich natürlich an den Verordnungen und Richtlinien des DTTB. Das sollte auch kein Problem darstellen, schließlich verfügt man über eine große Turnhalle und größtenteils großzügige Belegungszeiten. 

Und bis dahin hat man ausreichend Zeit, um sich Themen zu widmen, die ansonsten vielleicht untergehen: Wie können wir die einzelnen Social-Media-Kanäle sinnvoll für uns nutzen? Welche Aktionen könnte man im Jugendbereich nach der Corona-Krise durchführen? Und nichtsdestotrotz bleibt da ja auch noch die Planung für die kommende Saison. Auch wenn wir wahrscheinlich alle hoffen, dass wir so schnell wie möglich wieder an die Tische dürfen; erst einmal müssen wir Geduld haben und im Anschluss daran wird der Trainingsauftakt hoffentlich umso schöner.

Zum 1. Teil

Zum 2. Teil

Über die Autorin: Kathi Teufl ist eine ehemalige bayerische Kaderspielerin und frühere Bundesfreiwillige beim BTTV. Die 23-Jährige hat Ende März ihr Bachelorstudium Sportwissenschaft abgeschlossen und macht momentan ein Praktikum in der Öffentlichkeitsarbeit des BTTV. Sie spielt in der 3. Bundesliga Süd und berichtet in einem Blog über ihren Verein DJK SB Landshut, wo Breiten- und Leistungssport aufeinandertreffen. Die Landshuter standen in ihrer Bundesliga-Premierensaison bei Saisonabbruch auf Rang vier.

Ein kleiner Teil der Landshuter Jugendgruppe (Fotos: Verein)
Die Kinder beim Training mit einigen Spielerinnen aus der ersten Damenmannschaft
Zeit für die Pause, ausnahmsweise mit Geburtstagskuchen eines Spielers

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