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Personal/Hintergrund  

"Ich dachte mir: Jetzt erst recht Gas geben"

Die frischgebackene Deutsche Meisterin U15 Naomi Pranjkovic spricht im Interview über ihren Erfolg in Rees

Naomi Pranjkovic, wenige Tage vor ihrem DM-Triumph, beim Kader-Lehrgang des BTTV in der Sportschule Oberhaching

Am Sonntag wurde Naomi Pranjkovic vom SV DJK Kolbermoor in Rees erstmals Deutsche Meisterin im Einzel der U15 und verteidigte zusammen mit ihrer Finalgegnerin Annett Kaufmann (BaWü) souverän den Titel im Doppel. Von den Titelkämpfen ging es am Sonntagnachmittag direkt nach Düsseldorf, wo in dieser Woche ein Lehrgang mit der Nationalmannschaft ansteht. Weil bei den DTTB-Lehrgängen tagsüber striktes Smartphone-Verbot herrscht, kommt das Sieger-Interview mit der 14-Jährigen Gymnasiastin mit etwas Verzögerung. 

Wie war es am Montagmorgen für dich, als Deutsche Meisterin aufzuwachen?
Naomi Pranjkovic: Am Sonntag konnte ich das alles noch nicht realisieren. Daher war das Aufwachen am Morgen schon ein schönes Gefühl; aufzuwachen und zu wissen, da war ja was. Da habe ich erst richtig realisiert, dass ich gewonnen habe. Das war echt schön. 

Du bist nach dem Turnier in Rees direkt zu einem DTTB-Lehrgang nach Düsseldorf weiter. Da blieb nicht viel Zeit zum Feiern. 
Pranjkovic: Das stimmt. Um 17 Uhr waren wir in Düsseldorf und haben noch eine Pizza gegessen. Den Titel werde ich aber genießen, mir die Zeitungsberichte anschauen. Zum Feiern bleibt keine Zeit, es ging ja gleich mit dem Lehrgang weiter. Aber genießen werde ich den Erfolg in jedem Fall, zumindest bis zum nächsten Turnier. 

Beim DTTB Top 12 Turnier hattest du gegen Annett Kaufmann noch 0:3 verloren. Was hast du diesmal anders gemacht?
Pranjkovic: Ich habe mehr meine Taktik durchgespielt und einfach besser gespielt. Ich habe mir nicht so viel Druck gemacht und lockerer gespielt als beim Top 12. Durch die Lockerheit habe ich auch besser gespielt, das war's eigentlich. 

Den ersten Satz im Finale hast du 8:11 verloren. Was hast du da gedacht?
Pranjkovic: Ich dachte, Hauptsache es wird nicht so wie beim letzten Mal. Ich habe mir gesagt: Jetzt erst recht Gas geben. Das kannst du schon. Das war ja auch ein ziemlich knapper Satz, da kannst du den nächsten ja genauso gewinnen. Mein Papa hat mich auch ziemlich aufgeheitert, dann ging das schon. 

Annett ist gleichzeitig deine Doppelpartnerin, ihr seid jetzt zum zweiten Mal Deutsche Meister, standet bei der DM der Aktiven im Viertelfinale. Wie schwer ist es, gleichzeitig Partnerinnen und Konkurrentinnen zu sein?
Pranjkovic: Es ist nicht so einfach, gegen Annett zu spielen, weil wir Doppelpartner sind und immer quasi von Gegnern zu Mannschaftskollegen werden. Das ist nicht so einfach, aber es funktioniert, weil man sich schon daran gewöhnt hat. Wir haben uns im Einzel auch nicht so verhasst, weil wir generell immer Doppel spielen. Das ist nicht so einfach, aber es funktioniert. 

Im Finale saßen die bayerischen Kollegen um die Box herum und haben dich angefeuert. Wie hast du das wahrgenommen?
Pranjkovic: Die haben mich schon gut unterstützt, teilweise war es vielleicht ein bisschen zu viel. Die BaWü-Fans waren auch ziemlich laut. Da haben die beiden Lager untereinander ein bisschen konkurriert. Aber es war schon gut und wichtig fürs Selbstbewusstsein. 

Was sind deine kommenden Aufgaben und deine Ziele für 2019?
Pranjkovic: Als nächstes stehen erst mal Punktspiel und dann die Italian Open an. Dort will ich mein Bestes geben, vieles kommt auf die Auslosung an und darauf, wie viele Asiaten dabei sind. Mein Ziel ist eine Medaille bei den Jugend-Euros im Sommer, egal ob Einzel, Doppel oder Mixed. Doppel wäre ganz cool, weil ich mit Annett ja auch ganz gut spiele.

Naomi Pranjkovic gewann bei der DM U15 am Wochenende zwei Goldmedaillen (Foto: Erik Thomas)

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