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Bavarian TT-Race  

Bavarian TT-Race 2019 gestartet

Vorjahres-Gesamtsieger Gerald Weiß gewinnt Kick-Off-Turnier/Race-Controller Stephan Enser spricht im Interview u.a. über Neuerungen der 6. Auflage

Die Kick-Off-Teilnehmer des Jahres 2019 mit u.a BTTV-Präsident Konrad Grillmeyer. Foto: Nils Rack

Die Bayerischen Meisterschaften der Damen und Herren A-Klasse erlebten vergangenen Samstag und Sonntag in der Sebastian-Kneipp-Halle im schwäbischen Dillingen ihre 72. Auflage. Am Vorabend fiel an gleicher Stelle der Startschuss für einen weit jüngeren Wettbewerb: Die BTTV-Turnierserie Bavarian TT-Race startete mit einem Kick-Off-Turnier in seine inzwischen aber immerhin auch schon 6. Auflage. Diese begann in sportlicher Hinsicht wie die vorige endete: Ohne Niederlage gewann 2018er Gesamtsieger Gerald Weiß (TSV Alteglofsheim) das heurige Auftakt-Event. Dass sich das „Race“ auch im neuen Jahr großer Beliebtheit erfreut, deuten auch diese Zahlen an: Seit Freitag sind bereits sieben Turniere gespielt, deutlich über 100 weitere genehmigt und im Race-Kalender angelegt. 

D e r  Mann, der all diese Zahlen (und noch sehr viele mehr) jederzeit aktuell parat hat, ist der Würzburger Stephan Enser. Seit 2015 wacht der 47-Jährige als Controller des Bavarian TT-Race für den BTTV federführend über die korrekte Abwicklung der Turnierserie. Wie Enser - außerdem u.a. Fachwart Erwachsenen-Einzelsport im BTTV-Bezirk Unterfranken-Süd -  zu diesem Ehrenamt kam, was seine Aufgaben sind, welche Neuerungen die 2019er Auflage mit sich bringt und was ihm an diesem Turnierformat so gefällt, verrät der promovierte Soziologe in nachstehendem Interview: 

Wie bist Du zu dem Ehrenamt als „Race-Controller“ gekommen und was sind Deine Aufgaben als solcher? 

Stephan Enser: Ich bin offiziell seit 2015 Controller des Bavarian TT-Race. Im Jahr 2014, als ich als Spieler sehr aktiv war, nervte ich die BTTV-Geschäftsstelle des Öfteren mit dem Anliegen, kampflose Ergebnisse zu korrigieren oder nicht ausgetragene Turniere aus dem System zu nehmen. Im Rahmen des Finalturniers in Ruholding, für das ich mich qualifizieren konnte, schlug mir BTTV-Geschäftsführer Carsten Matthias dann vor, diese Aufgaben künftig ohne Absprache mit der Geschäftsstelle zu übernehmen. Als Controller sind seitdem meine Hauptaufgaben:

  • Überprüfung der Ergebnisse auf Vollständigkeit: Gibt ein Spieler während eines Turniers auf, müssen seine nicht gespielten Einzel in click-tt nachgetragen werden und mit dem Zusatz "ret" versehen werden. Das wissen viele neue Veranstalter nicht.
  • Kontaktaufnahme mit dem veranstaltenden Verein, wenn Ergebnisse nicht nach Runden sortiert wurden
  • Korrektur von versehentlich falsch eingetragenen Ergebnissen
  • Überwachen der "Spielregeln" (absolute Teilnehmerzahlen und Teilnehmerzahlen eines Vereins, Schweizer System als Modus)

Gibt es in puncto „Spielregeln“, Final-Quali, etc. in diesem Jahr Neuerungen gegenüber dem/den Vorjahr(en) zu beachten? 

Ja,  es gibt ein paar interessante Neuerungen. 

  • Beispielsweise qualifizieren sich dieses Jahr 16 Spieler(innen) für das Finalturnier. Neben den jeweils fünf bestplatzierten Spieler(innen) der Punkte-, Teilnahmen- und Veränderungsrangliste qualifiziert sich noch die bestplatzierte Dame der Punkterangliste für das Finalturnier, die nicht bereits einen der anderen 15 Finalplätze belegt. 
  • Veranstalter können die Turniere auch für eine ungerade Teilnehmerzahl ausschreiben. 
  • In die Veränderungsrangliste fließen auch Ergebnisse von Turnierserien anderer Regionalverbände (Rheinland Cup, Cup des HTTV, WTTV-Cup, TTVN-Race, Pfalz-Trophy, FTTB-Race) mit ein. 
  • Außerdem können die Veranstalter bei der Ausschreibung eines Turnieres die Option wählen, dass die Teilnehmer(innen) und die Warteliste sofort nach Genehmigung des Turniers und nicht erst nach Meldeschluss angezeigt werden.

Im Einzelnen sind alle Neuerungen auf der Seite https://www.bttv.de/sport/bavarian-tt-race/ nachzulesen.

Zu Deinen unangenehmsten Aufgaben gehörte es, Turniere aus der Wertung zu nehmen, die nicht „korrekt“ abgelaufen sind: Wie oft kommt das vor und was waren die häufigsten Gründe dafür? 

Stephan Enser: Das kommt zum Glück nur sehr selten vor. Einmal musste ich ein Turnier aus der Wertung nehmen, weil nur acht Personen am Start waren. Zwei- bis dreimal in den letzten vier Jahren war die Höchstteilnehmerzahl eines Vereins, die kleiner als 50 Prozent der Gesamtteilnehmerzahl sein muss, überschritten. Im letzten Jahr musste ich außerdem noch zwei Turniere nachträglich absagen: Beim einen hielt der Veranstalter zum wiederholten Male das Schweizer System nicht ein, beim anderen war die allgemeine Anmeldemöglichkeit nicht gegeben.

Du bist seit der ersten Stunde sowohl als aktiver Spieler als auch Funktionär einer der glühendsten Race-Fans und Werbetrommler. Was macht dieses Turnierformat aus Deiner Sicht für Spieler und Vereine (nach wie vor) so attraktiv? 

Stephan Enser: Ich sehe drei entscheidende Vorzüge bei Race-Turnieren:

  • Aufgrund des Modus (Schweizer System mit 6 Runden) ist das Turnier sowohl für den ausrichtenden Verein als auch für die Teilnehmer(innen) sehr gut planbar. Das Turnier dauert ziemlich genau drei Stunden, längere Wartezeiten zwischen den Spielen gibt es nicht.
  • Obwohl es um TTR-Punkte und die Qualifikation für das Finalturnier geht, ist die Atmosphäre bei einem Race-Turnier wesentlich entspannter als bei Ligaspielen oder weiterführenden Turnieren. Viele Spieler(innen) nutzen die Turniere als "Training unter Wettkampfbedingungen", das man hinterher gerne gemeinsam „bespricht".
  • Der dritte Vorzug ist eng verbunden mit der Strukturreform im bayerischen Tischtennis. Wenn man beispielsweise wie ich dem Bezirk Unterfranken-Süd angehört, hat man kaum noch Gelegenheit, auf seine Freunde aus den benachbarten Bezirken UFR-West und UFR-Nord zu treffen. In der Liga ist dies erst ab der Verbandsliga möglich, im Einzelsport nur bei Verbandsbereichsturnieren und offenen Turnieren, die nicht so häufig stattfinden, und eben bei Race-Turnieren, die einen dadurch fast ein bisschen nostalgisch werden lassen.
Ohne Niederlage gewann Vorjahres-Gesamtsieger Gerald Weiß das diesjährige Auftakt-Turnier. Foto: Nils Rack
Race-Controller Stephan Enser bei seiner Final-Teilnahme anno 2014. Foto: Erik Thomas

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