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Über Tischtennis zu einer Schul-Ausbildung für Slumkinder

Nationalspielerin Sabine Winter unterstützt das neue Vorhaben von Slum Ping Pong in Uganda / Zugang zu Bildung ermöglichen

Perspektive durch Tischtennis verschafft die Initiative Slum Ping Pong in Kampala/Uganda (Fotos: privat/SPP)

Es tut sich einiges in Kampala/Uganda: Mittlerweile spielen 60 Slum-Kinder, die aus ärmlichsten Verhältnissen stammen, regelmäßig und fast täglich Tischtennis. Grund dafür ist die Initiative Slum Ping Pong (SPP), die von Bazira Bale ins Leben gerufen wurde. In Deutschland gab es bereits eine Welle der Hilfsbereitschaft: Tischtennis-Materialien wie Schläger, Netze, Bälle wurden gespendet, aber auch Textilien und Schuhe. Kein Kind muss mehr barfuß herumlaufen. Neben der Gruppe "PingPongPiraten", die eine große und sehr erfolgreiche Materialsammelaktion organisierte, unterstützt auch die aus Seefeld stammende Nationalspielerin Sabine Winter (26) das Projekt SPP. Die Bundesligaspielerin vom Deutschen Meister SV DJK Kolbermoor versteigerte ihre Trikots, der Erlös floss nach Kampala. Mittlerweile ist SPP gut mit Spielmaterial ausgerüstet. Eine Vakanz gibt es noch bei Tischen, wo SPP auf die Unterstützung des Weltverbandes ITTF im kommenden Jahr hofft.

SPP will Kinder nun auch in die Schulen bringen

Slum Ping Pong hat sich zum Ziel gesetzt, den Kindern nicht nur Tischtennis zu vermitteln, sondern sie auch in Schulen zu bringen. Viele Eltern der "Tischtennis-Kinder" können sich das Schulgeld nicht leisten. Fast die Hälfte der Kinder ab 6 Jahre hat noch nie einen Unterricht erlebt oder musste die Schule wieder verlassen, weil die Eltern die Schulkosten nicht länger tragen konnten. SPP will diese Kinder nun verstärkt unterstützen und ihnen neben Tischtennis auch Zugang zu Bildung ermöglichen. Die Kosten für die Schulausbildung sind für hiesige Verhältnisse  moderat. 

  • Schuljahr 1 und 2: ca. 60 Euro im Jahr
  • Schuljahr 3 bis 7: ca. 67 Euro im Jahr

Dazu kommen Kosten für Schuluniform, Schulhefte und Papier von ca. 20 Euro im Jahr. Sabine Winter unterstützt die Schulaktion von SPP: "Die Resonanz auf meine  Trikot-Aktion und die PingPongPiraten-Sammelaktion war so positiv, dass ich mir dachte, vielleicht wird die deutsche Tischtennis-Community noch mehr tun wollen. Deshalb möchten wir nun eine 'Ermögliche einem SPP Kind den Schulbesuch'-Aktion ins Leben rufen", betont Winter. Interessierte können ein Slumkind für ein komplettes Schuljahr unterstützen, was zwischen 60 und 87 Euro kostet.

Jeder Verein oder jede Einzelperson, der bzw die ein Tischtennis-Kind unterstützen möchte, erhält folgendes:

  • Zahlungsquittung von der Schule, mit Namen des Kindes, gesponsertem Zeitraum, Schulkosten, Bezahlt von SPP und dem Namen des Unterstützers
  • Info und ein Foto des Kindes und möglicherweise ein kurzes Video via Whats App
  • Spätestens am Jahresende (Dezember 2019) ein Schulzeugnis und ein Tischtennis-Zeugnis

SPP-Gründer Bazira Bale, der alle Kinder gut kennt, wird derjenige sein, der entscheidet, welche Kinder die finanzielle Unterstützung bekommen. Er wird sich auch um die Überweisung der Schulgebühren vom SPP-Konto kümmern und den Eltern das Geld für Schuluniform und Hefte geben. Das ugandische Schuljahr fängt Anfang Februar an.

Überweisungskosten auf das SPP-Konto von Deutschland sind leider teuer. In Deutschland fallen 25 Euro und in Uganda noch einmal ca. 10 Euro an Gebühren an. "Überweisungen von Kleinbeträgen machen deshalb wenig Sinn. Wir wollen deshalb das Geld auf einem deutschen Konto sammeln und Mitte Januar als Gesamtbetrag an SPP überweisen", so Winter. Derzeit werde auch geprüft, ob die Gründung eines Vereins möglich ist, um einen gemeinnützigen Status zu erlangen.

Wenn Sie ein Schulkind sponsern möchten, können Sie sich einfach zwanglos melden via Email unter: TT.Winter@t-online.de

Slum Ping Pong hat sich zum Ziel gesetzt, von derzeit 60 Tischtennis-Slumkindern 10-15 Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen. "Das wäre eine tolle Sache", sagt Sabine Winter.

Zur Aktion Slum Ping Pong auf Facebook

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